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from Kaffeediffusion

Ja, ich habe hier neulich einen Text veröffentlicht, in dem ich mich selbst ermahnt habe, bis zur Veröffentlichung von Debian 12 “Bookworm” auf der stabilen Kubuntu-Plattform zu bleiben, und ja, Kubuntu hat nicht wirklich irgendwelche gravierenden Fehler gehabt, die mich zum Wechsel hätten bewegen können. Und doch wollte ich, gerade, weil der Debian-Freeze immer weiter voranschreitet, wieder zu Debian zurück. Bei mir läuft jetzt ein Debian Testing mit GNOME 43, ich bin gespannt, ob ich nicht doch den ein oder anderen Fehler melden kann und werde. Debian ist und bleibt meine Lieblingsdistribution. Auch während meinen Experimenten in der GNU/Linux-Welt ist Debian sowohl als Projekt als auch als Betriebssystem eine Größe, die ihresgleichen sucht. Sowohl philosophisch als auch auf technologischer Ebene kann ich am ehesten mit Debian mitgehen, die verschiedenen Zweige der Distribution machen sie noch einmal viel interessanter, je nach dem, wie und zu welchen Zeitpunkt man das eigene System wie auch immer einsetzen möchte. Vielleicht bleibe ich einfach bei Debian, vielleicht springe ich doch hin und wieder, denn natürlich haben auch andere Distributionen ihren Reiz. Da wäre beispielsweise Ubuntu MATE als eine unglaublich nutzerfreundliche Distribution, oder Linux Mint, oder auch: meine erste Distribution überhaupt. Und dann gibt es Projekte wie Siduction, wie wahnsinnig interessant und immer wieder einen Blick wert sind.

Gerade, weil ich mich auch gern tiefer mit GNU/Linux auseinandersetzen möchte und auseinandersetze — irgendwo hat jeder ein Hobby :D — fällt es mir schwer, einfach stehenzubleiben, auch wenn das, was zu einem gewissen Zeitpunkt auf der Platte ist in noch so vielen Punkten schlicht und ergreifend fantastisch funktioniert. Doch: Debian ist und bleibt meine Lieblingsdistribution. ;)

 
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from Kaffeediffusion

In letzter Zeit habe ich mich viel mit ablenkungsfreien Editoren oder Textverarbeitungsprogrammen beschäftigt. Beispiele für derartige Programme wären etwa der „FocusWriter“ oder der Markdown-Editor „Ghostwriter“ aus dem KDE-Umfeld. Doch während ich mich mit diesen Anwendungen beschäftigt habe, ist mir aufgefallen, dass ich mich selbst durch die Funktionsweise, die ich ja erkunden wollte, ablenken lassen habe.

Diesen Text schreibe ich wieder in LibreOffice Writer, ja, hier gibt es zwar eine Vielzahl an Knöpfen mehr, die Frage, ob man diese braucht, stellt sich weiterhin. Aber: LibreOffice stellt für mich eine sehr vertraute Schreibumgebung dar, und gerade diese Vertrautheit hilft dabei, sich konzentrieren zu können. Jede Software braucht eine gewisse Eingewöhnungszeit, jede Software möchte anfangs erkundet werden, doch wenn man diesen Prozess einmal hinter sich hat, ist es besonders leicht, einfach daran kleben zu bleiben.

LibreOffice ist für mich zu einem universalen Werkzeug geworden: Ich schreibe hier gerne Texte, bin für Präsentationen darauf angewiesen und nutze auch LibreOffice Draw für das Bearbeiten und Ergänzen von PDF-Dateien. LibreOffice ist eine richtige Büro-Suite und am Ende des Tages so vollständig, dass kaum Wünsche ausbleiben. Bevor ich GNU/Linux genutzt habe, habe ich Windows-bedingt auch Word benutzt, damit haben wir schon in der Grundschule einfache Dokumente verfasst, in der weiterführenden Schule ging es dann in dieser Richtung weiter. Doch als ich mich mit GNU/Linux auseinandergesetzt habe, viel mir der Übergang zu LibreOffice wirklich nicht schwer. Das ist eigentlich erstaunlich, gerade, wenn man die unterschiedliche Menüführung der einzelnen Büro-Suiten bedenkt.

Mittlerweile habe ich die standardmäßige Menüführung von LibreOffice derartige verinnerlicht, dass ich andere Anwendungen zu gern damit vergleiche. Word scheint mir mit seinen Registerkarten wahnsinnig umständlich. Hier mal ein Beispiel: Ich habe meinen Eltern ihr LibreOffice mit der Registerkarten-Ansicht konfiguriert, um ihnen den Einstieg ein bisschen zu erleichtern. Als ich dann aber gefragt wurde, wie man Sache XY umsetzt, habe ich mich schlicht und ergreifend selbst nicht reingefunden und schnell auf die Standardansicht zurückgestellt.

Mittlerweile bin ich so sehr an diese Ansicht gewöhnt, dass sie mich nicht mehr wirklich ablenkt. Mittlerweile weiß ich, wo die Funktionen sind, die ich tatsächliche brauche und welche ich dann doch ignorieren kann, sollte, aber nicht unbedingt muss. Libreoffice ist eben eine Textverarbeitungssoftware, und das ist auch kein Problem.

 
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from Toad Overload

Soziale Medien Digitale Medien haben das Leben der Menschen grundlegend verändert und ermöglichen heute einen grundlegenden Teil zwischenmenschlicher Kommunikation – Dabei liegt ein überwiegender Teil der Software in der Hand privater Unternehmen und somit Privatpersonen.

Digitale Kommunikation eröffnet ganz neue Wege

Durch digitale Kommunikationen können Nachrichten ohne Verzögerung versendet und gelesen werden. Man kann zu allen Menschen auf der Welt in unmittelbarem Kontakt stehen und mit ihnen entweder synchron sprechen (in z.B. Videoübertragungen) oder asynchron kommunizieren (per Textnachrichten). Dadurch ist es so einfach wie nie, Freunde mit gleichen Interessen kennenzulernen oder mit bekannten Freunden in direktem Kontakt zu bleiben. Besonders Minderheiten profitieren davon, dass sie sich digital zusammenfinden und austauschen können. Die gesendeten Nachrichten bestehen im Gegensatz zur Kommunikation im echten Leben aus Text, Bildern, Audiodateien und Emoticon und imitieren so die eigenen Gefühle und Emotionen, da jene ansonsten nicht zum Ausdruck gebracht werden können. Dabei sind die wichtigsten Informationen sehr schnell in der Gesellschaft verbreitet und alle Menschen kennen den aktuellen Stand der Politik, die Erlebnisse von prominenten Persönlichkeiten oder einfache Naturereignisse. Zumal hat diese neue Informationswelt die Öffentlichkeitsarbeit von Politiker*innen revolutioniert, da sie nun einfach eine emotionale Bindung zu den Menschen aufbauen und somit dauerhaft für deren Stimme werben können.

Gefahren im digitalen Raum

Bei all den neuen Möglichkeiten, die Soziale Medien uns gegeben haben, werden uns viele Möglichkeiten in der zwischenmenschlichen Kommunikation genommen: Es besteht die Gefahr, dass es zu Missverständnissen kommt, da Gestik und Mimik häufig nur sehr schwierig in digitalen Nachrichten übertragen werden kann. Beispielsweise kann das Auslassen von Emojis am Ende des Satzes bei einigen Menschen als negativ interpretiert werden und die Verkürzung von Sätzen und Wörtern kann zu einem Informationsverlust führen. Ein weiteres Problem ist der Datenschutz: Im Gegensatz zur Kommunikation im echten Leben wird hier jede Textnachricht gespeichert und ist auf einem Server abrufbar. Somit kann durch Datendiebstahl sehr einfach ein kompletter Chatverlauf, der seit mehreren Jahren besteht, angesehen und jede einzelne Nachricht abgerufen werden. Zusätzlich ist eine allgemeine Abhängigkeit von den digitalen Medien bemerkbar. Viele Menschen werden nervös und verspüren andere Entzugserscheinungen, wenn sie für eine längere Zeit nicht auf ihr Smartphone etc. schauen konnten. Das liegt einerseits daran, dass man selbst auf dem gleichen neusten Stand wie alle anderen Menschen sein will, und andererseits daran, dass andere Menschen von einem selbst erwarten, dass man ihnen schnell genug antwortet. Zudem besteht das Problem des Informationsüberflusses. Hierbei werden so viele Informationen über verschiedenste Themen geteilt, dass die wichtigsten Informationen als unwichtig erscheinen oder nicht als wichtig wahrgenommen werden. Dieses Phänomen verursacht gleichzeitig bei vielen Menschen ein generelles Misstrauen in sehr wissenschaftliche Themen wie z.B. den Klimawandel, da es in dieser Masse der Informationen schwierig ist zwischen wahren und falschen Informationen zu unterscheiden.

Macht

Wie du jetzt weißt, ist die Macht, die von sozialen Medien ausgeht, sehr groß. Einzelne Unternehmen wie Facebook haben mit Instagram, WhatsApp und Facebook eine sehr einflussreiche Kontrolle über globale Kommunikation und können diese Macht in Theorie frei ausnutzen: So bestimmen sie darüber, welche Informationen jeder Mensch erhält und welches Wissen er sich aneignet. Sie selbst entscheiden nach freiem Willen, welche Personen gesperrt werden sollten und welche Kommentare toleriert werden sollten und welche nicht. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Twitter-Account von Donald Trump, der nach dem Sturm auf das Kapitol gesperrt wurde. Doch als Elon Musk Twitter übernimmt, kommt es zu einem subjektiven Sinneswandel – und Donald Trump wird entsperrt.

Was lernen wir daraus?

Es besteht kein Zweifel, dass die Macht der Unternehmen hinter digitalen Medien zu groß ist. Auch wenn in Einzelfällen bestimmte Plattformen die richtige Entscheidung treffen, wenn sie extreme Politiker wie Donald Trump sperren, muss beachtet werden, dass sie durchaus auch falsche Entscheidungen treffen können. Deshalb sollte die Organisation von digitalen Medien gesetzlich und dezentral kontrolliert werden, da die digitalen Medien ein weltweit wichtiger Bestandteil der Gesellschaft geworden sind und diese deshalb nicht von einzelnen Personen kontrolliert werden sollten – und deshalb gibt es diesen Blog nur hier.

 
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from Admin notes

Hi everyone!

This instance has just been updated to the latest version of WriteFreely (v0.13.2) – it just took me 2 months & a mail from one of our users. 😪

Apperently the last big Mastodon update (v4) broke some compatability with WriteFreely – resulting that you could not follow new blogs from Mastodon instances. (You can read about it here, where other humans brought up the issue.)

Already followed blogs/follow relationships where not affacted, so I did not noticed the bug myself. Instead I got a mail from one of our users this morning, alerting me to this bug.

Long story short: fixed & updated to the latest version 🎉 If you wanna know what's new, have a look at the official changelog.

 
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from Aus Hypergrid und Umgebung

Ja, ich weiß. Eigentlich kommen Rückblicke aufs vergangene Jahr am Silvesterabend. Aber dann ist das Jahr ja noch nicht ganz vorbei, und in den schnellebigen virtuellen Welten kann dann immer noch etwas passieren.

Wie dem auch sei: 2022 ist vorbei, und ich möchte die Gelegenheit nutzen, es Revue passieren zu lassen.

Das große Gridsterben

2022 könnte in die Geschichte von OpenSim eingehen als ein Jahr, in dem außergewöhnlich viele bekannte Grids verschwunden sind, darunter zwei der sechs ältesten Grids.

  • Am 25. Januar war auf einmal sang- und klanglos Anettes Welt verschwunden. Bis heute gibt es von der Inhaberin kein Statement. Man nimmt an, daß sie für OpenSim keine Zeit mehr hatte – also weder für eine Ankündigung noch für das Herausgeben von IARs und OARs noch auch nur für ein Statement bezüglich der Gridschließung.
  • Einen Tag später verschwand das ebenfalls deutsche Chimerus-Grid. Wie Anettes Welt war es leider technisch hoffnungslos veraltet, aber wie Anettes Welt hatte es interessante Freebies, die man sonst kaum oder nirgendwo fand.
  • Im Februar wurden binnen einer Woche zwei wichtige französische Grids durch technische Probleme dahingerafft, Virtual Dream durch eine irreparabel defekte Datenbank und das FrancoGrid, das fünftälteste Grid, durch den Tod der Serverhardware. Im April verschwanden zwei weitere französische Grids. Die französische Community brauchte ernsthaft das eine oder andere neue Grid.
  • Anfang April schloß das 3rd Life Grid. Die Ankündigung erreichte wohl nicht viele. Die Schließung wurde aber angekündigt, und einige Sims zogen vorher ins OSgrid um.
  • Außerdem wurde im April das Soloton-Grid mit seinem – leider überalterten – Weltraumbahnhof geschlossen; eine Rückkehr wurde angekündigt, hat aber noch nicht stattgefunden. Phaandoria lebt als Privatgrid weiter.
  • Im Mai schloß Roddie Macchi schon zum zweiten Mal sein Great Canadian Grid und wieder vor dem angekündigten Termin, aber nur einen Tag. Übrigens gibt es seit einiger Zeit wieder ein Great Canadian Grid unter Roddies Führung. Aber vom alten Grid ist, wie es aussieht, nur die Startsim übernommen worden.
  • Später angekündigt wurde, aber früher stattgefunden hat die Schließung der deutschen Nextlife-World aus gesundheitlichen Gründen.
  • Am 2. Juni wurde das deutsche Caledonia-Grid vom Techadmin abgeschaltet, nachdem der Gridvater Anfang des Jahres das Zeitliche gesegnet hatte. Damit verschwand leider sein Lebenswerk für immer.
  • Für Ende Juni wurde die Schließung des zweitältesten aller Grids angekündigt, des einstmals mächtigen deutschen Metropolis Metaversums. Die tatsächliche Schließung war am Vormittag des 5. Juli. Allerdings hatten die Admins schon lange vorher keine Zeit mehr für das Grid, das quasi als Zombie weiterlief. Kaum jemanden hat die Schließungsankündigung überrascht; eher hat man sich darüber gewundert, daß Metropolis bis dahin immer noch lief.

Metropolis war mit seiner großen Abschiedsparty in einer seit über drei Jahren ungenutzten Location wohl der Höhepunkt, aber auch das Ende des Gridsterbens. Was danach passierte, kann man als Teil der natürlichen Fluktuation insbesondere jüngerer Grids ansehen.

Auch das Soul-Grid macht weiter, obwohl Rudi Bakerly, eine Hälfte des Gridinhaberpaares, letzten Monat mehr als plötzlich verstarb.

Zusammenhalt und Zwistigkeit in der deutschsprachigen Community

2022 ging die deutschsprachige Community durch ein Wechselbad der Beziehungen. Auf der einen Seite standen spektakuläre Kooperationen, auf der anderen Seite aber ein regelrechter Gridkrieg.

Im Februar gab es in Nextlife-World einen epischen geskripteten Rosenmontagsumzug mit Festwagen, an denen sich etliche Erbauer aus etlichen Grids beteiligten. Etwas in solchen Dimensionen ist immer spektakulär, und wenn es in einer so großen Kooperation entsteht, sogar noch mehr. Die deutschsprachige Community zog zu großen Teilen an einem Strang.

Mit der Herrlichkeit war es aber wenig später vorbei, als es Kabbeleien um wöchentliche Veranstaltungen gab. Auf einmal machten Veranstaltungen einander gezielt Konkurrenz. Daraus entwickelte sich ein regelrechter Gridkrieg zwischen zwei Allianzen von Grids.

Neutral zu bleiben in diesem Konflikt, war fast unmöglich. Wenn man auf einer Veranstaltung von einer Seite gesehen wurde, behielt sich die jeweils andere Seite Sanktionen dagegen vor, weil man sich dem „Feind“ anbiederte. Der Freund meines Feindes ist mein Feind.

Wenn ganze Grids sich neutral und pazifistisch verhalten wollten, wurde ihnen mitunter auch das nicht gegönnt. Dann fielen auch mal etliche Besucher von einer Seite bei einer Veranstaltung ein. Nicht nur sah es dann so aus, als wäre das betreffende Grid einer Seite beigetreten, sondern es wurde sogar die andere Seite schlechtgemacht und damit um eine Allianz geworben.

Letztlich fiel der Gridkrieg allmählich in sich zusammen, als sich mehr und mehr zeigte, daß er angestachelt wurde von einigen wenigen toxischen, aggressiven Individuen. Die verloren sogar in ihren Heimatgrids den Rückhalt, und ehemals „alliierte“ Grids ließen sich nicht länger von diesen Leuten anstacheln. Und schon bald konnten sich wieder Leute von beiden Seiten auf derselben Veranstaltung sehen lassen.

Ich hoffe, daß alle oder zumindest möglichst viele aus dieser Situation gelernt haben. Die Lektion in diesem Fall sollte sein, nicht nur individuelle Störenfriede als solche zu erkennen und zu isolieren, statt ihnen blindlings gegen einen vermeintlichen Feind nachzulaufen, sondern auch, wer die notorischsten Störenfriede sind. Denn das hat sich 2022 deutlich gezeigt. Solche Leute sollten nun eigentlich nicht länger in der Lage sein, große Allianzen um sich herum aufzubauen für Attacken auf andere Individuen oder Grids.

Und tatsächlich zeigte sich inzwischen, daß viele einfach nicht mehr willens sind, sich in solche Streitereien hineinziehen zu lassen – oder auch nur zu tolerieren.

Allen alten und neuen Feindschaften zum Trotze liefen über das Jahr hinweg im Hintergrund die Arbeiten für ein weiteres gridübergreifendes Großprojekt: die Modenschau im Oktober.

Die Besonderheit dieses Projekts war, daß es diese Modenschau zuletzt 2016 gegeben hatte – und überhaupt noch nie mit Mesh. Die letzte Veranstaltung dieser Art war also schon lange her, auch wenn sie im wesentlichen von den selben Organisatoren wieder aufgezogen wurde, und die technischen Gegebenheiten hatten sich geändert. Es sollte also eine Premiere sein, eine regelrechte Pioniertat.

Ich hatte ja 2021 schon eine Modenschau im Alternate Metaverse gesehen, die lief aber komplett geskriptet ab. An dieser Modenschau war meine kleine In-world-Schwester Juno sowohl mit Outfits – allerdings nicht mit eigener Kleidung – als auch als Model beteiligt. Und im Gegensatz zur Modenschau im AMV sollten die Models hier nicht vollautomatisiert, sondern handgesteuert auftreten, noch dazu auf einem sehr viel größeren „Laufsteg“.

Das Aufgebot an Outfits, zu einem erheblichen Teil Mesh, strafte jeden Lügen, der behauptete, in OpenSim würde keine Kleidung hergestellt, und alles müßte illegal aus Second Life geholt werden. Die Zahl der Outfits mußte sogar noch auf maximal vier pro Model reduziert werden, um die Modenschau auf maximal eine Stunde begrenzen zu können; sie hätte durchaus noch sehr viel länger sein können.

Weil das ganze Konzept in so mancher Hinsicht Neuland betrat, mußte viel probiert und umgeplant werden. Mitunter mußte ins kalte Wasser gesprungen werden; es gab ja auch noch keine Erfahrungen mit einem Publikum, das fast durchweg Mesh trug, und wie es sich auf die Performance niederschlagen würde. Es konnte ja auch niemand einschätzen, wieviele Zuschauer letztlich kommen würden – und das waren am Ende gut 40.

Die waren aber begeistert und die Veranstaltung am Ende ein voller Erfolg.

OpenSim und der Ukraine-Krieg

Auch der russische Angriffskrieg in der Ukraine machte sich in OpenSim bemerkbar. Es gab einiges an Solidaritätsaktionen von Artikeln in den ukrainischen Landesfarben über einzelne Konzerte bis hin zu einer ganzen Eventwoche, die in Dorenas World stattfand.

Allerdings gab es auch die andere Seite. Der Admin eines russischen Grid stellte sich offen auf die Seite Putins, dessen Propaganda er für bare Münze nahm. Er bezeichnete alle, die ihre Solidarität mit der Ukraine ausdrückten, als Nazi- und Terroristenunterstützer. Bis hin zu einzelnen Avataren, die Kleidung in den Farben der ukrainischen Flagge trugen.

Und er kündigte einen totalen, absoluten Vernichtungsfeldzug gegen sie alle an. Er führte sich auf wie ein Putin, der jede Person, jede Institution, jedes Land auf der Welt, das seine Sympathie mit der Ukraine bekundet hat, mit allen Mitteln vernichten wollte.

Letztlich passiert ist wenig. Nur die Newssite Hypergrid Business war aufgrund eines DDoS-Angriffs ein paar Tage nur schwer erreichbar.

Probleme gingen allerdings auch von denjenigen Russen aus, die sich nicht zu Putin bekannten, sowie in gewissen Fällen deren Online-Kollegen. Gegen den Krieg aussprechen konnten sie sich nicht, weil sonst das Risiko sehr groß gewesen wäre, daß die Russen unter ihnen von Speznas kassiert und ohne Gerichtsbeschluß auf unbestimmte Zeit weggeschlossen worden wären.

Die Probleme begannen nun an der Stelle, an der jeder, der sich nicht ganz klar gegen Putin und den Krieg positionierte, als Unterstützer Putins eingestuft wurde und mit allen Mitteln blockiert werden sollte. Dasselbe Schicksal blühte auch denjenigen, die solche Leute eben nicht mit allen Mitteln blockierten.

Wer mit den falschen Leuten friedlich und diplomatisch umging, wurde schneller blockiert, als ihm lieb war. Generell lebten Pazifisten auf einmal gefährlich, denn die gefühlt einzige erlaubte Meinung war, die NATO müsse Rußland umgehend mit einem totalen, ultimativen Vernichtungskrieg überziehen. Wer anderer Meinung war, war praktisch selbst schon Kriegsverbrecher – auch wenn man gleichzeitig von den tatsächlichen Kriegsunterstützern als Terrorhelfer blockiert worden war, weil man die ukrainische Flagge irgendwo gezeigt hatte.

Im Content-Bereich hat sich meines Erachtens 2022 einiges getan.

Einerseits hat der Content-Diebstahl aus Second Life wieder Fahrt aufgenommen. Das betraf ganz besonders tatsächlich wieder Meshbodys und dazu passende Kleidung. Ich meine, geschätzte 99% der Mesh-Avatare da draußen tragen schon geklaute Bodys und ausschließlich passende geklaute Kleidung, aber die weit verbreiteten Bodys sind unterm Strich alle von Mitte der 2010er. Es kam wohl langsam wieder der Wunsch auf, in puncto Meshbodys mit Second Life gleichzuziehen und die dort populärsten Bodys zu klauen. Und weil die vorhandene Kleidung dazu nicht passen dürfte, hat man davon auch gleich einen gewissen Grundstock mitgenommen – auch nicht legal.

Es sind aber zwei Trends zu beobachten. Zum einen macht man sich nicht mehr die Mühe, die Bodys umzubenennen. Das tat man bei den neuen Köpfen für Athena (= Maitreya Lara) und Adonis (= Slink Physique Male) ja auch nicht mehr, als man die Bodys auf BoM umbaute. Inzwischen tut man das auch bei den Bodys selbst nicht mehr.

Zum anderen ist es inzwischen mehr die Regel als eine Ausnahme, daß neue Avatarausstattung nicht mehr full-perm angeboten wird. „Sharing is Caring“ – das eh nur dazu dienen sollte, die Wege der Artikel aus Second Life in die OpenSim-Freebie-Läden zu verschleiern, weil man vor DMCA-Klagen Angst hatte – scheint keine Rolle mehr zu spielen. Statt dessen scheinen Freebie-Store-Betreiber und die Grids, in denen sie zu Hause sind, auf No-Transfer-Exklusivartikel zu setzen, die man nur bei ihnen bekommt.

Neu ist auch, daß es nicht mehr den einen zentralen Ort gibt, von dem aus alle Meshbodys sich ausbreiten. Jeder Body hat einen anderen Ort, gar ein anderes Grid, über das er ins Hypergrid kommt.

Nun könnte man einwerfen: Vielleicht sind die Bodys gar nicht geklaut. Vielleicht sind sie mit dem Einverständnis der Schöpfer nach OpenSim gebracht worden, aber unter der Bedingung, daß sie nur von den Importeuren in deren Laden angeboten werden.

Das werde ich so lange für Blödsinn halten, bis mir das Gegenteil bewiesen wird. Denn:

Erstens sind mindestens einige dieser Bodys in Second Life absolute Verkaufsschlager, die aktuell populärsten Meshbodys überhaupt. Deren Schöpfer dürften sich daran dumm und dusselig verdienen. Die werden sicherlich nicht ausgerechnet jetzt einer Verteilung in OpenSim als Freebies zustimmen.

Zweitens sind Meshbodys heutzutage längst aufwendig geskriptet. Die kann man also nicht einfach aus Second Life holen und am nächsten Tag in OpenSim in einer Kiste an die Wand klatschen. Es ist also davon auszugehen, daß die Bodys alle schon vor längerer Zeit besorgt wurden, als der Hype um sie jeweils wohl noch größer war.

Drittens, wenn die Bodys tatsächlich im Einverständnis mit den Schöpfern nach OpenSim gekommen wären, dann sollten ihre Anbieter in OpenSim das eigentlich erwähnen, um alle Behauptungen widerlegen zu können, die Bodys seien geklaut. Das hat aber keiner je getan. Es werden ja nicht mal die eigentlichen Schöpfer genannt. Wer sich mit Second Life nicht auskennt, soll wohl glauben, diese Bodys seien in und für OpenSim gemacht.

Eigentlich bräuchte es Statements seitens der Schöpfer in Second Life, ob sie der kostenlosen Verbreitung ihrer Bodys durch Dritte in OpenSim zugestimmt haben. Ich vermute aber mal, daß sie davon noch gar nichts wissen. Und wenn sie davon erfahren sollten, besteht das Risiko, daß das passiert, von dem alle beruhigt ausgehen, daß es nie passieren wird: eine Urheberrechtsklage gegen das jeweilige Grid. Denn dadurch, daß alle Bodys bis auf einen nur über ein Grid verteilt werden, braucht man auch nur ein Grid auf Unterlassung verklagen und (noch) nicht hunderte.

Und viertens, gerade weil es noch nie zu einer Urheberrechtsklage aus Second Life gegen irgendwen in OpenSim gekommen ist und alle davon ausgehen, daß es auch nie dazu kommen wird, macht sich eh fast niemand die Mühe, um Erlaubnis zu fragen. Es ist einfacher, die Sachen im Marketplace zu kaufen und dann einfach so zu exportieren. Es ist noch einfacher, sie aus den Inventaren argloser Avatare zu copybotten oder von Sandboxen, wenn da jemand seine Neuerwerbungen auspackt, und vor allem billiger.

Es gibt sie übrigens sehr wohl, die ehrbaren Leute, die in Second Life um Erlaubnis fragen, bevor sie etwas exportieren, die auch nur mit erteilter Erlaubnis exportieren und sich dann an die Bedingungen seitens der Schöpfer halten. Sie sind wenige, aber es gibt sie.

Und es gibt auch weiterhin diejenigen, die Sachen in und für OpenSim bauen. Aaack Aardvark produziert immer noch ab und an Neues und veröffentlicht auch gelegentlich Updates für ältere Artikel. Gerade im letzteren Bereich wird wohl noch mehr kommen. Um seine Mitstreiterin Bibiana Bombinante ist es im letzten halben Jahr leider ziemlich ruhig geworden. Aber ihr Sortiment ist so schon umfassend.

Ja, es gibt auch neue Avatarausstattung, und das ist nicht nur Schmuck von der stets umtriebigen Marianna Monentes. Gerade Klarabella Karamell hat seit Ende 2021 derartig viel Neues an Meshkleidung abgeliefert, daß sie neue Läden bauen mußte, weil die vorhandenen Ladenflächen an den Grenzen ihrer Kapazität angekommen sind. Und sie liefert immer noch. Vor allem aber gehört sie zu den sehr wenigen, die Kleidung für die legalen, in und für OpenSim gemachten Meshbodys der Ruth2- und Roth2-Reihen macht. Und ja, sie macht auch Herrenkleidung. Nicht wenige ihrer Kreationen waren übrigens auf der Modenschau zu sehen.

Sogar das Thema Texturieren bekannten Altmaterials ist weiterhin aktuell, zumal es da viel gibt, was leicht kombiniert werden kann. Neu dabei ist Robin Ridley, die Kleidung auf Clutterfly-Basis in Catena di Isole anbietet. Auch Remmy Ravenhurst ist zurück, nachdem Tropicana Freebies mit ihrem sehr interessanten Laden geschlossen wurde. Sie hat inzwischen zwei Läden namens „Make Do And Mend“ auf Tropicana Lakes und Werbung dafür in der Ruth-and-Roth-Gruppe auf OpenSimWorld gemacht. In dutzendweisen Outfits kombiniert sie neu- oder umtexturierte Kleidung von Linda Kellie/Clutterfly, Damien Fate und anderen, teilweise auch mit Layerkleidung.

Last but not least ein bißchen Eigenwerbung: Wer sich in der oben verlinkten Gruppe umgesehen hat, wird feststellen, daß ich am Heiligabend 2022 endlich die schon länger in Arbeit befindlichen Nagellackboxen für Ruth2 v4 veröffentlicht habe.

Ausblick

Was wird uns nun 2023 bringen? Nun, zunächst will ich hoffen, daß das Gridsterben nicht wieder losgeht.

Daß der Gridkrieg von 2022 wieder aufflammt, das halte ich für unwahrscheinlich. Es ist ja inzwischen bekannt, wie der zustande kam. Wenn, dann werden eher die Hauptakteure des Krieges isoliert, wenn sie sich weiterhin nicht zusammenreißen können. Die Zeichen der Zeit dürften eher auf Verständigung und Kooperation stehen, wozu hoffentlich auch die Fortsetzung der monatlichen OpenTalk-Runden beitragen wird.

In puncto Content sehe ich die nächsten Jahre eher zwiegespalten. Daß die Eigenkreativität in OpenSim wieder nachläßt, ist wohl eher unwahrscheinlich. Bei einigen Schöpfern bin ich mir sicher, daß sie sogar wieder zurückkehren werden.

Andererseits wird aber 2023 noch viel mehr Avatarausstattung aus Second Life geklaut werden. Ich rechne mit einer großangelegten Kampagne, um alle etablierten Meshbodys zu ersetzen.

Und die käme nicht von ungefähr: Am gestrigen Neujahrstag ist die Marke Slink geschlossen worden. Mit Slink Physique Male stirbt auch Adonis, der populärste männliche Meshbody im Hypergrid, mit Slink Physique Hourglass sterben Decadence-HG und BBHG, und für diese Bodys dürfte nun auch keine neue Meshkleidung mehr produziert werden. Sie sind nun definitiv Sackgassen.

Aber auch Athena ist schlichtweg alt inzwischen. Auch die letztes Jahr geklauten EvoX-Köpfe, -Skins und -Tattoos können nicht darüber hinwegtäuschen. Sie ist und bleibt eine Maitreya Lara von 2014. Entweder werden nun so übertriebene Bodys wie die jüngst importierten zum Standard, so daß auch eine ganz normale Athena – oder auch eine Ruth2 v4 – nicht mehr als erwachsen durchgeht. Athena Petite gilt ja jetzt schon quasi als Preteen-Body, obwohl sie eigentlich realistisch ist.

Oder irgendein Laden auf irgendeinem Grid wird demnächst einen „normaleren“ neueren weiblichen Meshbody nebst Kleidung herausbringen. Dann wird sich zeigen, ob allgemein an Athena festgehalten oder auf den neuen Body umgestiegen wird. Das heißt, es soll wohl schon eine neue Version von Maitreya Lara im Hypergrid geben, aber unter neuem Namen.

Die durch No-Transfer künstlich generierte Exklusivität wird anfangs bei der Ausbreitung ganz neuer Bodys hinderlich sein, weil sie nicht in allen möglichen Freebie-Stores zu finden sind, sondern in jeweils nur einem Laden, den man erst finden muß. Aber ich rechne damit, daß Freebie-Store-Betreiber per God Mode die No-Transfer-Einschränkung einfach aushebeln und die Bodys dann in ihren eigenen Läden anbieten werden. Und Kleidung läßt sich einfach copybotten und ist dann eh full-perm.

Bis zum Frühjahr 2023 dürften die ersten Drittläden den einstmals exklusiven Content anbieten. Womögich sind alle neuen Bodys bis zum Sommer sogar noch weiter verbreitet als Ruth2 v4 und Roth2 v2, die sich ja auch langsam von einem neuen Freebie-Store zum nächsten weiterverbreiten. Jeder will sie dann haben.

2024 wird man dann alte Freebie-Sims daran erkennen, daß sie immer noch Bodys und Kleidung aus den 2010ern anbieten, also auch Athena nebst Kleidung – außer es breitet sich auch eine neue Version von Maitreya Lara im Hypergrid aus. So manch eine neue Freebie-Sim wird diese Sachen ebenso ablehnen, wie etliche Sims sich heute schon weigern, die alten Klamotto-Sachen anzubieten – oder generell alles, was nicht geklaut ist.

Alte und nicht mehr gepflegte Freebie-Sims erkennt man dann daran, daß sie die neuen Body- und Kleidungsboxen nicht haben. Athena 6 und Adonis 4 hat sich ja auch fast jeder in nullkommanix an die Wände gehängt, der sich überhaupt noch um seine Freebie-Sim gekümmert hat.

Legale Kreationen aus und für OpenSim wird es, wie gesagt, weiterhin geben. Die Frage wird eher sein, einen wie schweren Stand sie gegen eine neue Welle von Diebesgut und die damit zwingend verbundene massive Werbung haben werden.

Natürlich werden sie weiterhin „Boutique-Artikel“ bleiben, die – full-perm oder nicht – fast ausnahmslos nur in den Läden ihrer Schöpfer zu finden sein werden und nicht in den großen gemischten Freebie-Stores. Ruth2 v4 und Roth2 v2 werden die großen Ausnahmen bleiben. Das, oder sie werden aus so manch einem Laden wieder rausgeworfen, erstens, weil sie „alt“ sind, zweitens, weil der Ladenbetreiber nirgendwo in seinem Laden ausdrücklich für sie geriggte Kleidung findet, und drittens, weil der Ladenbetreiber Platz für neue geklaute Sachen braucht.

Aber um ehrlich zu sein, wäre ich nicht überrascht, wenn 2023 aus gleich mehreren Richtungen regelrechte Kampagnen gegen legalen Content, insbesondere gegen legale Avatarausstattung starten würden, um den „Exklusivanbietern“ neuer Meshbodys genau das Oligopol zu verschaffen, das in der zweiten Hälfte der 2010er Jahre die Copybotting-Mafia gern als Monopol gehabt hätte.

Während „Never Buy In OpenSim“ weiter genutzt werden würde in einem Versuch, kommerzielle Anbieter aus dem Hypergrid zu vertreiben, würde „Sharing Is Caring“ zu Grabe getragen. Zum einen widerspricht es den Exklusivitätsgelüsten der Meshbody-Hehler. Zum anderen könnte man es prima nutzen, um Full-Perm-Content als „alt“ und „minderwertig“ abzustempeln. Das würde auch auf vieles Legales abzielen, das, obwohl es nur an einem oder wenigen Orten verfügbar ist, durchaus full-perm ist.

Ich sehe auch regelrechte Propaganda gegen legale Avatarausstattung aufkommen, die sie durchweg als „häßlich“ bezeichnet. Diese würde mit einer derartigen Intensität betrieben, daß hunderte, tausende Neuankömmlinge darauf ebenso hereinfallen werden wie auf „Sharing Is Caring“ und „Never Buy In OpenSim“, vor allem solche, die vorher keine Erfahrungen in Second Life sammeln konnten und nicht wissen, daß der weit überwiegende Teil allen Contents im Hypergrid illegal von ebenda bezogen wurde.

Möglicherweise wird es gar automatisierte Sperren gegen „alte“, „häßliche“ Avatare geben, entweder simweit oder gridweit, jedenfalls installiert von den neuen Hehlern oder deren engerem Freundeskreis. Entweder werden alle Avatare mit bestimmten Meshbodys – vor allem sämtlichen legalen Meshbodys – oder anderen Anhängseln ausgesperrt. Oder man läßt von vornherein nur Avatare durch, die von Kopf bis Fuß ausgestattet sind mit Sachen, die frühestens 2022 aus Second Life gekommen sind, um damit auch Athenas zum Umstieg auf neue Exklusivbodys zu zwingen.

Aktuell scheint der Trend langsam wegzugehen von reiner Werbung auf OpenSimWorld und hin zu Teleportbahnhöfen in-world. Aber schon da sehe ich ab und an eine totale Verweigerungshaltung gegenüber Sims, die legalen Content anbieten – derweil nur zu gern Teleporter eingerichtet werden für Sims, die ausschließlich Illegales anbieten.

Um etwas optimistischere Töne anzustimmen: Vielleicht haben wir ja Glück, und die Kreativen OpenSims und ihre Anhänger sagen sich angesichts einer neuen Schwemme illegalen Contents: „Jetzt erst recht“, vernetzen sich und sorgen so für mehr Bekanntheit ihrer selbst und ihrer Produkte. Vielleicht wird es die schon länger geplanten Sammel-Freebie-Sims für ausschließlich legale Sachen geben. Vielleicht wird es auch Teleportbahnhöfe geben, von denen aus man auf schon länger existierende Sims von OpenSim-eigenen Schöpfern gelangt.

Ich weiß seit dem letztjährigen Kitely-Geburtstag, daß Ruth2 und Roth2 in Weiterentwicklung sind. Leider findet das Ganze hinter halbwegs verschlossenen Türen statt; die Meshes werden von ganz neuen Leuten bearbeitet, organisiert wird alles auf Discord, und auch auf GitHub passiert praktisch überhaupt nichts. Vielleicht haben wir ja Glück, und 2023 gibt es eine neue Ruth2; zumindest einen Bugfix würde ich mir wünschen. Mit einem neuen Roth2 rechne ich nicht, der dürfte vor einer grundlegenden Umgestaltung des Mesh stehen, denn mit ihm war niemand je so ganz zufrieden.

In der deutschsprachigen Community ist die Dominanz des Diebesguts generell weniger extrem und wird auch so bleiben. Hier gibt es einiges an Kreativität, wie ja die Modenschau gezeigt hat. Die wird unterstützt und respektiert; auch diejenigen, die ihre eigenen Avatare mit absolut nichts Legalem ausgestattet haben, stehen der Eigenkreativität der OpenSim-Nutzer aufgeschlossen gegenüber oder würden sie sogar weiter fördern. Ich meine, bei der Modenschau liefen einige Athenas mit, die aber trotzdem Produkte aus OpenSim trugen.

Natürlich liegt das daran, daß viele überhaupt nichts von dem mitbekommen, was im englischsprachigen Bereich passiert. Aber generell ist die Attitüde hier anders, auch weil viele eben selbst Leute kennen, die kreativ tätig sind. Wer aktiv versucht, gegen diese Kreativität oder die Verbreitung ihrer Erzeugnisse vorzugehen, wird auch weiterhin keine Mehrheit um sich scharen können. Und jegliche Versuche, Diebesgut als Eigenkreation anzupreisen, haben gute Chancen, entlarvt zu werden – zumal genau das letztes Jahr auch schon passiert ist.

Eine weitere Frage, die sich für 2023 stellen wird, ist: Wie geht es mit OpenSimWorld weiter?

Die Website ist ja im Grunde das Nervenzentrum des Hypergrid und der primäre, zentrale Treffpunkt der ansonsten komplett dezentralen OpenSim-Community. Ihr mangelt es aber vor alem an dreierlei: erstens besseren Regeln für die Community und die eingetragenen Sims, zweitens Moderatoren, um diese Regeln durchzusetzen, und drittens folglich Moderation in jeglicher Form. Es gibt nicht einmal eine Netiquette.

Lange haben die User das so hingenommen, weil es keine Alternativen gab. Letzten Monat ist aber das Thema der Benutzerzahlen hochgekocht, die künstlich hochgetrieben werden mit entweder permanent anwesenden Avataren oder frisierten Beacons, die NPCs als Avatare ansehen. Noch dazu bleiben auch persönliche Angriffe, sogar mit nur zu offensichtlichen Sockenpuppen, ebenso völlig ungeahndet wie andere faule Tricks, die eigene Sim mehr ins Rampenlicht zu rücken.

Das führt dazu, daß mehr und mehr User von OpenSimWorld die Schnauze voll haben. Ganze Grids haben sich inzwischen von da zurückgezogen, in Bälde folgt wohl auch das neue I Love You Grid, das aus einer Anzahl an Sims auf ZetaWorlds hervorgegangen ist. Angeblich soll es schon Alternativen zu OpenSimWorld geben, aber zum einen sind mir immer noch keine bekannt, und zum anderen werden die nicht jetzt schon denselben Funktionsumfang haben.

Was nicht ist, kann sehr wohl noch werden. Die langsam, aber stetig steigende Anzahl an Teleportbahnhöfen könnte ein Zeichen dafür sein, daß man allgemein versucht, zumindest den Simkatalog-Teil von OpenSimWorld in Eigenregie zu ersetzen. Das ist zwar weit von den Möglichkeiten von OpenSimWorld entfernt, aber bevor es OpenSimWorld gab, waren Teleportbahnhöfe in Verbindung mit Landmarken probate Mittel der Bewegung durchs Hypergrid. Aber auch menügesteuerte Teleporter könnten durchaus fröhliche Urständ feiern.

All diese Lösungen haben wohlgemerkt denselben Nachteil: Es obliegt ihren Eigentümern, dafür zu sorgen, daß sie aktuell bleiben. Das heißt, die Eigentümer müssen von sich aus immer wieder testen, ob die eingetragenen Teleportziele noch da sind und noch so sind wie beschrieben. Wenn so etwas die Dimensionen von Spike Sols Weltraumbahnhof annimmt, ist praktisch unvermeidlich, daß es auch so schnell veraltet wie der Weltraumbahnhof, weil man einfach mit Überprüfen und Pflege nicht hinterherkommt. OpenSimWorld hatte immer den Vorteil, daß sich die Simbetreiber komplett selbst um ihre Einträge kümmern können.

Zu guter Letzt bietet sich als Treffpunkt der globalen Community das Fediverse an. Ein weiterer Trend, der 2022 begann und sich dieses Jahr sicherlich fortsetzen wird, ist dessen Wachstum, vor allem auf Mastodon. Nicht nur viele Second-Life-Nutzer tummeln sich da schon, sondern auch eine allmählich steigende Anzahl an OpenSim-Nutzern. Es gibt sogar eine eigene Mastodon-Instanz für OpenSim-Nutzer.

Alles in allem könnte 2023 auch für OpenSim ein Jahr des Aufbruchs und der Umwälzungen im positiven Sinne werden. Man darf gespannt bleiben.

#OpenSim #FürFortgeschrittene #Kolumne

 
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from Ábrete mundo.

Acabo de leer “Crimen y castigo”, de Dostoyevski, que me bajé al libro electrónico desde la web de Textos.info.

De vez en cuando me gusta meterme en la lectura de novelas enjundiosas, monumentos de la literatura universal, y también procuro salirme de la esfera literaria anglosajona, tan hegemónica, y a la que me resulta especialmente difícil sustraerme por ser aficionado a la ciencia ficción. Así que le llegó el turno a “Crimen y castigo”. Además la lectura tenía la pizca de morbo de leer literatura rusa en este tiempo de tambores de guerra.

La lectura fue exigente, puede que en parte porque la traducción era antigua (por eso estará en dominio público) y vete tu a saber si era una traducción directa del ruso al castellano, porque antiguamente era frecuente que la literatura rusa llegara a España traducida de traducciones francesas, lo que generaba cierto efecto de teléfono escacharrado.

A la historia le encontré la dificultad adicional de que Raskolnikoff, el protagonista, me caía bastante gordo, con esa mezcla de prepotencia y debilidad, un tipo bastante majarón, sin quitar el hecho de que cometa asesinato como si fuera una especie de experimento filosófico y que trate a la pobre Sonia de una manera completamente irrespetuosa, lo que quizá era una situación realista en el marco de las relaciones entre sexos en el siglo XIX. Cuando el protagonista de una novela me cae mal (como en las novelas de Evelyn Waugh) la lectura se me pone bastante cuesta arriba. Con Raskolnokoff me pasó un poco como con el protagonista de “El lobo estepario”, de Hermann Hesse, que era un chiflado de primera categoría, pero mientras que con “El lobo estepario” tiré la toalla abandonando la novela, “Crimen y castigo” me pareció suficientemente intesesante para persistir en su lectura a pesar de la antipatía que me generaba el protagonista y del lenguaje un tanto artificioso de la traducción.

Desde luego la novela tiene profundidad psicológica, los diálogos entre los personajes son sofisticados y la visión de las relaciones en la sociedad humana bastante descarnada pero compleja. Llama la atención que muchas reflexiones sobre la moral tienen bastantes puntos en común con el pensamiento de Nietzsche, pero esta novela es anterior al Nietzsche filósofo, de manera que probablemente eran ideas que flotaban en el ambiente de la cultura europea, que estaban en el zeitgeist, un poco la consecuencia de la caída o al menos cuestionamiento del marco moral del Antiguo Régimen, a consecuencia de la Revolución Francesa, las guerras napoleónicas y el desarrollo de la ciencia.

Concluyendo, la novela me supuso cierto esfuerzo y me exigió cierta persistencia para leerla, pero este tipo de lectura de monumentos literarios, aunque no sean siempre fáciles, suelen resultar fructíferas y satisfactorias, como quien escala una montaña.

 
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from Filou

Meine Welt #Geschichten #PeterHeppner #MeineWelt #Fantasiereisen

Es ist 1:32 Uhr und ich kann nicht schlafen. Ich drehe mich immer wieder von der linken Seite auf die rechte Seite und habe schon den ganzen Tag diesen Ohrwurm im Kopf. Da da Dam da da Dam da Dam da Dam da da Dam...meine Welt. Peter Heppner malt in seiner Welt die Liebe rot und den Hass schwarz wie den Tod. Wie wäre es wohl, wenn ich wie in dem Lied meine eigene Welt schaffen könnte? Wie würde die wohl aussehen? Als erstes würde ich mich neben unseren Planenten setzen, ihn in den Arm nehmen und trösten. Er hat für alle gut sichtbar Schmerzen und äußert dieses durch verheerende Brände, fürchterliche Stürme und sintflutartigen Überschwemmungen. Wie ich ihn so im Arm halte sehe ich, dass unser Planet in der Tat aus sehr viel Wasser besteht. Für meine Welt benötige ich also zunächst sehr viel blau. Dabei male ich die Quadratkilometer großen Inseln, bestehend aus Plastikmüll, einfach komplett grün mit kleinen roten Punkten über. Dann sehen sie aus wie riesige schwimmende Teppiche aus tausenden Seerosen und das Bild wirkt schon gar nicht mehr so bedrohlich und abstoßend. Die schmelzenden Gletscher bekommen ganz viel weiße und blaue Farbe, die ich richtig kräftig andrücke und sie somit quasi zu neuem Eis werden. Den Regler für die Temperatur der Erde drehe ich erstmal ein ganzes Stück nach unten. Das wird die Gletscher kühlen und ihnen geht es damit sicherlich wesentlich besser als jetzt. Auch unserem Klima wird das sehr gut tun und viele weitere Probleme hätten sich wie von selbst erledigt. Der Regenwald hat leider auch schon sehr sehr große Lücken. Also nehme ich sehr viel kräftige grüne Farbe in unterschiedlichen Ausprägungen und male alle Lücken aus. Und schon erstrahlt der Regenwald so als hätte niemand jemals dort auch nur einen einzigen Baum gefällt. Toll!! Den schwarzen Qualm aus Kohlekraftwerken übermale ich mit den Farben des Regenbogens und lasse sie dann mit den Atomkraftwerken ganz verschwinden. Ich packe sie alle in eine riesige Raumkapsel und schicke sie Richtung Sonne. Dort verbrennt die Kapsel samt Inhalt und nichts bleibt mehr übrig. Feuer, es gibt so viel Feuer auf der Erde. Die vielen Brände auf unserem Planeten bestehen aus sehr viel rot, orange und gelb. Dazu mische ich einfach blaue Farbe und es entsteht braune Erde, auf der sich rasch neues Leben entwickeln kann. Ja, so ist es gut.
Die vielen Flugzeuge im Himmel bekommen von mir Federn angemalt und sehen dann aus wie große Vögel, die durch die Luft fliegen. Die Abermillionen an Autos male ich alle rot mit schwarzen Punkten. Und schon sind es Marienkäfer, die eifrig von links nach rechts und oben und unten und kreuz und quer über den Planeten flitzen. Geld verdirbt den Charakter heißt es in einem Spruch. Es bringt oftmals Unglück und großes Leid. Also mache ich es kurzerhand aus Esspapier und verpflege damit die vielen hungrigen Kinder in Afrika und auf der ganzen Welt. Alle Goldbarren werden zu Marshmellows und an Halloween an Kinder verteilt und Edelsteine werden zu Marzipan. Besitz würde ich abschaffen. Jeder Mensch bekäme genau das, was er zum Leben benötigt. Dann würde es auch keine Kämpfe um irgendwelche Besitztümer mehr geben. Alle Waffen bestehen auf einmal aus Lakritz und die Soldaten dieser Welt wären alle der negative Pol eines Magneten, sodass sie sich voneinander abstoßen und gar nicht erst gegeneinander kämpfen können. Die Politiker dieser Erde bekämen eine spezielle Eigenschaft. Immer wenn sie die Unwahrheit sagen würde ihre Nase wachsen, wie bei Pinocchio. Das fände ich ziemlich lustig. Schon nach kurzer Zeit würden sie alle mit langen Nasen durch die Gegend stolpern, überall hängen bleiben und jeder Betrachter würde ein Lächeln auf den Lippen haben, weil sie genau wüssten woher diese langen Nasen kommen. Lügen haben kurze Beine heisst es in einem anderen Spruch. Ich sollte darüber nachdenken, ob ich das nicht auch noch einbaue? Alle Terroristen dieser Erde würde ich in ihre Kindheit zurück versetzen und sie in eigens dafür geschaffene Kinderrepubliken schicken. Dort würden sie lernen wie man vernünftig miteinander umgeht, Kompromisse schließt und diese auch akzeptiert. Dann hätten sie gar keinen Grund mehr auf andere böse zu sein. Aus den Mündern der vielen bösen Menschen, die ständig und überall ihre Hassparolen heraus brüllen, kämen Bonbons. Ganz viele verschiedene bunte Bonbons ergießen sich in einem riesigen Schwall aus ihren Mündern. Wie sie sich gegenseitig verwundert angucken, weil plötzlich Bonbons aus ihren Mündern fliegen. Herrlich! Bei der Vorstellung muss ich breit grinsen. So viele Bonbons. Was macht man dann mit so vielen Bonbons? So viel Karneval kann man gar nicht feiern, dass man sie alle in die Menschenmengen geworfen bekommt. Vielleicht hätten wir dann sogar ein Bonbonproblem? Wer weiß das Schon? Aber weiter, es gibt noch andere Dinge. Nationen würde ich komplett abschaffen. Es gäbe sie einfach nicht mehr. Jeder Mensch wäre anstatt Deutscher oder Engländer nur noch Bewohner des Planeten Erde, egal ob rot oder weiß oder schwarz oder gelb. Erdbewohner sind wir schließlich alle. Auch Tiere bekämen ihre vollen Rechte zurück. Zoos würde ich komplett abschaffen und alle Tiere kämen in Freiheit in ihre Heimatregionen zurück. Wilderern nehme ich die Waffen ab und gebe ihnen stattdessen einen Arztkoffer. Sie müssten sich fortan um kranke und verletzte Tiere kümmern. Krankheiten könnte man eigentlich auch komplett abschaffen. Die sammle ich alle ein, verpacke sie in ein großes Faß und versenke dieses an der tiefsten Stelle im Meer. Ach, es könnte alles so einfach sein. Und es gäbe noch so viel mehr zu tun. Leider kann man die Welt nicht ändern wie es einem beliebt. Aber davon zu träumen, dass doch etwas geschieht, dass sich doch ein kleines Zahnrad in Bewegung setzt, kann mir keiner nehmen. In meinem Kopf passiert das alles genau so und dazu noch in der Geschwindigkeit eines Wimpernschlags. Glücklich und zufrieden mit meiner Arbeit schlafe ich dann ein.

 
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from Filou

Ein Schneemann? #Schneemann #Geschichten #Fantasiereisen

„Piep, piep, piep, piep, piep, piep, piep!“ „Wer bei so einem nervigen Ton nicht wach wird dem ist auch nicht mehr zu helfen“, dachte ich mir als ich vollkommen automatisiert auf dem Rücken liegend den rechten Arm Richtung Nachttisch schwinge und mit einer eingeübten Präzision den Aus-Schalter des Weckers treffe. Ein Blick aufs Handy zeigt mir mit gnadenloser Brutalität, dass es wieder einmal Montag Morgen ist. Jetzt noch schnell ein Blick in den Kalender: „Ungerade Woche. Also muss ich heute ins Büro.“ Meine Kollegen und ich haben im Zuge der Corona Pandemie vereinbart, dass die eine Hälfte an ungeraden Wochen im Büro sitzt und die andere Hälfte im Homeoffice zu Hause. In geraden Wochen ist es genau umgekehrt. Angezogen und frisch geduscht am Küchentisch angekommen, gönne ich mir noch eine große Tasse Kaffee und werfe gleichzeitig einen Blick aufs Handy, um die Topmeldungen des Tages zu überfliegen: „Ach ja, der Lauterbach warnt mal wieder vor der dritten Welle. Der Spahn wurde von Frau Merkel ausgebremst. Söder will lockern und die anderen regen sich auf. Die Inzidenz und die Zahl der Infizierten steigen wieder. Einige Konzerne wollen gegen den Lockdown klagen. Und hier: Meghan und Harry sind wieder schwanger. Der nächste Promi bei The Masked Singer wurde enttarnt und ein Schaf wurde von 35 kg Wolle befreit. Na prima. Läuft. Mein Tag kann beginnen.“ Beim ersten Schritt vor die Tür fiel mir wieder ein, dass es die letzten zwei Tage enorm viel geschneit hatte. Daher ging ich besser zu Fuß zur Arbeit, aber ich brauchte Mütze, Schal und Handschuhe aus dem Auto. Auf dem Weg zum Auto fiel mein Blick in den Garten meines Nachbarn. Seine Kinder hatten dort gestern einen Schneemann gebaut. „Du meine Güte. Jetzt sehe ich erst wie hässlich Du wirklich bist.“ Nachdem ich meine Sachen aus dem Auto in der Hand hielt, schlug ich die Autotür mit einem großen Knall zu. Wumms!!! „Hey, wieso beleidigst Du mich einfach so? Ich habe Dir nichts getan.“ Ich drehte mich hastig um und sah – niemanden. Als ich die Autotür abschloss hörte ich erneut eine Stimme hinter mir: „Hey, ich rede mit Dir!“ Dieses Mal drehte ich mich schneller um und sah noch im letzten Moment wie der Schneemann seinen Mund bewegte. Es war tatsächlich der Schneemann. Ich schüttelte mich und rieb mir die Augen da sprach der Schneemann erneut: „Ich erwarte eine Entschuldigung von Dir.“ Ich entgegnete perplex: „Äh, natürlich. Ich entschuldige mich. Das war nicht so gemeint. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Du……lebst.“ „Du lebst doch auch. Aber gut, Entschuldigung angenommen. Darf ich Dich ein Stück begleiten?“ „Natürlich, kein Problem.“ „Weißt Du, ihr Menschen seid schon komisch. Nie seid ihr mit etwas zufrieden. Ihr wollt immer noch mehr und immer noch schneller und immer noch weiter. Wieso ist das so?“ „Du kannst ja Fragen stellen. Wieso ist das so? Keine Ahnung! Es ist eben so. Alle machen das so.“ „Das kann nicht sein. Ich habe zum Beispiel von Menschen in der Ukraine gelesen, die sich nicht länger manipulieren und bevormunden lassen wollen. Und ich habe von Kindern und Jugendlichen gehört, die sich für den Klimaschutz stark machen.“ „Ja, die gibt es auch. Aber das sind nur wenige Menschen. Dann hast Du sicherlich auch von Managern gehört, die Autos manipulieren ließen und dafür mit enorm viel Geld auch noch belohnt wurden? Oder von einem Präsidenten, der täglich gelogen hat? Oder von einem Machthaber, der sein eigenes Volk verhungern lässt? Oder von Unternehmen, die durch Corona noch viel reicher geworden sind als sie ohnehin schon sind?“ „Die gibt es sicherlich auch. Aber im Gegensatz zu Dir bin ich der Meinung, dass das nur wenige sind. Die meisten Menschen sind ehrlich und ich kann Dir viele Gegenbeispiele nennen. Es gibt viele Hilfsorganisationen, die Menschen auf der Flucht helfen, oder die den Naturschutz auf ihre Fahnen geschrieben haben, oder die bedrohten Tieren helfen, oder in Afrika Brunnen bauen, oder anderen Menschen an ihrem Wohlstand teilhaben lassen. Gerade erst habe ich wieder von dem Unbekannten in Braunschweig gelesen, der erneut eine große Geldsumme gespendet hat.“ „Das stimmt. Solche Menschen gibt es zum Glück auch. Aber die haben meist nicht so viel Einfluß und Macht, um Veränderungen zu bewirken.“ „Macht ist ein unglaublich effektives Instrument. Ich habe manchmal das Gefühl, dass das Wesen der Menschen mit zu viel Macht nicht umgehen kann. Aber ich finde schon, dass solche Menschen – wie Du sie nennst – eine Menge bewirken können. Wenn es einen Brunnen mehr in Afrika gibt und dadurch hunderte Menschen nicht verdursten, ist doch schon eine Menge erreicht. Und wenn tausende Kinder und Jugendliche für den Klimaschutz demonstrieren und dadurch die Politik zum Handeln gezwungen wird, ist doch viel erreicht. Und der Ursprung war die Unzufriedenheit eines einzelnen Mädchens. Du siehst, Macht und Veränderungen können ihren Ursprung in einem kleinen Samenkorn haben.“ „So habe ich das noch nie betrachtet. Aber irgendwie hast Du recht. So kann man das auch sehen.“ „Ich würde mir für euch Menschen wünschen, dass ihr den Blick mehr auf die Sonnenseite der Betrachtung legt und das Brennglas nicht immer nur auf der Schattenseite ansetzt. Wo Schatten ist muss auch Licht sein.“ „Du bist ganz schön schlau für einen Schneemann. Woher kommt das?“ „Ach, weißt Du. Ich habe viel Zeit zum Beobachten, Lesen, Zuhören und Nachdenken. Da lernt man viel.“ „Aber Du wirst sehr bald schon sterben.“ „Das ist richtig. Aber bis dahin freue ich mich, dass ich an der frischen Luft stehen kann, die Vögel und den blauen Himmel beobachten darf, mir die Sonne ins Gesicht scheint und der Wind um meine Karottennase weht. Was will ich mehr? Außerdem weiß ich, dass ich im nächsten Winter erneut zum Leben erwache. Das alles macht mich zu einem sehr glücklichen Schneemann.“ Mittlerweile sind wir am Büro angekommen und auf dem Parkplatz wird eine Autotür zugeschlagen. Wumms! „Du bist wirklich ein schlauer und glücklicher Schneemann“, sagte ich noch als ich bemerkte, dass der Schneemann gar nicht mehr da war. Ich sah mich um, aber der Schneemann war wirklich weg. Was für ein verrückter Wochenstart. Den ganzen Arbeitstag lang gingen mir seine Worte nicht aus dem Kopf und als ich abends nach Hause kam guckte ich sofort in den Garten des Nachbarn. Dort stand der Schneemann, stumm und unbeweglich. Aber als ich weiterging wirkte es so, als ob er mir kurz zuzwinkerte.

 
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from Aisha Sie

In recent years, I've been doing a lot of thinking about myself. I've always been an (overly) introspective person, but exploring how I feel in terms of attraction (finally identifying as bi+) towards other people has also led to me exploring what other terms are out there describing different types of identity.

Which is interesting in itself: I used to dislike labeling myself, or more precisely, I used to dislike being labeled. When other people label you, it's often disempowering because their assumptions are made visible to the world before checking in with you about their correctness. Being a Dutchie of Chinese-Indonesian descent had me dealing with people's assumptions based on that anytime of the day. That was an immediately visible “other” label I could not erase. So I had to deal with carrying that label whether I wanted to or not. And especially as a teenager, it made me feel rebellious, to want to “just be me” in order to rid myself of those other people's labels on me. And I stayed far away from going beyond “just me” on purpose, in an effort to make those other people's labels ineffective.

However, terminology matters. I've learned about this also in my professional life: I used to help develop healthcare information standards, where making use of coded terminology was part of the key. When one system is talking about “influenza” and another system about the shorter “flu”, you want both to recognize that they're talking about the same thing. This is where a terminology standard like SNOMED CT comes in, which puts a code on a certain clinical concept with all sorts of relations to other concepts, and both these names included as different synonyms. By IT systems using this code (label) anytime someone says “influenza” or “flu” makes it clear to everyone, they mean the same thing. That precise shared understanding about meaning helps health professionals and patients to know exactly what they need to treat and make better informed decisions from there together. (Obviously “influenza” and “flu” are not likely to be confusing, but plenty other clinical stuff out there where the risk of confusion and impact thereof is much higher.)

And of course, there's plenty of mythology out there about the power of knowing one's true name. Rumpelstiltskin's entire mojo is based on nobody knowing their true name, and that story ends when that name is discovered and called out. Various mythological beings are summoned to one's beckoning by calling on their true name. Names hold power, is what we've recognized early on.

Identity is similar in the sense that, when trying to learn about yourself, names/terms/labels are helpful for making (parts of) your identity tangible and recognizable. First to yourself, then to others if it's something you want to share with others. Knowing there's an existing term out there for something you experience, it helps to know you're not alone in that experience, not the only weird one out. And it can help to explain to others, this is something that is part of who you are as well, without having to dig up descriptive words entirely from scratch.

That's what “all those letters” in the queer community mean and represent: our vocabulary. And it's that vocabulary which helps to empower each one of us to recognize ourselves and others, as being just fine this way we are.

So ever since recognizing in myself that, yes, I do identify as bi+ in terms of being attracted to more than just one gender – that only covered one aspect of my being, who am I attracted to. By exploring vocabulary describing the asexuality spectrum via the AVENwiki, I went on to discover another aspect to consider: how (much) of what kind of attraction do I feel when? And exploring vocabulary describing the gender spectrum via the Gender Wiki, I went on to consider: what gender am I anyway?

This helped, because before this, I had always been carrying around the sense of even more ways I'm “other” than the ones that I was being labeled as. It was all the stuff I was putting under “just me” but because I kept it vague for the sake of others, I kept it vague also for myself. But naming these aspects gives myself power: there is no greater knowledge than knowing yourself.

From the asexuality spectrum, beyond superficial fangirl celebrity crushes, I'd rarely feel sexually attracted to people I didn't already know – I need a stable basis of trust for genuine attraction to hook onto. So the term demisexual became recognizable. And even when attracted, for me there's far more emphasis on other ways to be intimate than purely sex – to the extent that I found gray-A to be a potential fit, which also includes demisexual as an umbrella term. So there's that.

On the gender front, I'm assigned female at birth (AFAB) – so when I was born, my biological sex was interpreted as a girl. I would then spend my childhood abhorring typical girl stuff like Barbies and make-up and dresses, leaning more towards boy stuff like Star Wars and videogames and baggy pants, just like my brother. And I also found out in my teens that I had a higher-than-normal level of androgens: testosterone being the most important androgen variant. So I had enough of that going on, that when puberty hit, my face started growing chin hair – thick black strands that I'd have to remove or they'd definitely be noticeable. The hairs on my forearms, stomach and thighs were also thicker. And I've always had a deeper voice than other girls. Around 15, I started taking the Diane 35 pill as an anti-androgen (which doubled as a contraceptive so hey) to reduce that “male pattern hair growth”.

So long before I knew there was a queer community coming up with vocabulary for this, I'd spent a long time wondering what gender I really am. Not conforming to either gender roles or hormonal norms, that made me question early on – am I really a girl? With me liking boy stuff more and growing male hair, am I maybe a boy instead? But the tricky thing about gender identity is that it is not directly equal to either gender roles or biological aspects. Gender identity is about what I experience myself as internally, separate from those external rules of society (which is bullshit anyway) or biology (which is far more complex than XX or XY anyway) put on us.

It took me a long time – until this year in fact – to get a better sense of: I do feel like a girl/woman for the most part. But there's also part of me that doesn't feel like that. Also not boy/man though: I really dislike being seen by others as a boy/man and I've stopped taking that pill which makes my chin hair grow in thicker again, which still makes me feel uncomfortable and remove them. But I know that this part of me is at least not girl/woman and not boy/man so non-binary of some kind. And it turns out there's a term for that as well: demigirl, for being part girl/woman and part not. And what made this all the better: turned out from this Queer in the World article about demigirls that June 21st, my birthday, is also Demigirl Pride Day!

So for now, these are the various terms that I have for myself: I'm a Chinese-Indonesian Dutchie who is also a bi+ gray-ace introverted demigirl. And I say “for now” because the other thing I learned over the years, is that this stuff is fluid. We know that people change over the years with the additional life experience, so it's really not that hard to grok these parts of ourselves to be able to change over time too. As well as our community expanding our shared vocabularies – there might simply be new terms coming into existence that turn out to be a better fit.

But that's all for the future, and for now, having these terms to recognize myself in is enough. Beyond writing this blog post, I won't even really make a big deal out of these newer terms I've added here. [Edit January 2023: okay fine, I added grayace demigirl to my Mastodon profile after all.] But it gives me some measure of inner peace to have them. To know myself on that level.

Labels by others is disempowering, but labeling yourself can be empowering. That's what the power of names should really be.

 
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from Admin notes

I have disabled direct registration on this instance a few weeks ago – right before the current influx of new users on the Fediverse.

Good timing, I guess.

I tried to keep manually deleting all these spam posts, but it was to much too handle (or more: I was too lazy to check the database regularly for new spam posts).

The current registration system is working out great for the moment. People even add some introduction/CV on their mails – and they are all great. I never required this (nor do I plan to require it in the future), but it is very lovely. 🧡 Thanks!

BTW: There was a new #WriteFreely release a few days ago and I'm planning to update this instance soon™.

~ Jan

 
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from Aisha Sie

Note: this is going to be a fairly disjointed collection of thoughts that have been bubbling in my head for years. Contrary to my official blog at aishasie.nl, I aim for this one to be much more train-of-thought, so expect posts to be a lot more unpolished.

I've known all my life that I was “other” – whether by the color of my skin and foldless shape of my almond eyes, the quiet shy nature of my personality, our Asian family dynamics that differed so much from my Dutch peers, the range of my nerdy interests and hobbies, my having online friends before being online was considered cool – so somewhere along the way, I stopped expecting to fall within the norm of anything. I stopped expecting being anything than “other”.

It's not that I didn't care, not yet anyway. In fact I would say that part of my shyness was that I did care about all this quite a bit and thus was ashamed of what made me “other” in whatever social context that was then most relevant, preferring to stay out of the limelight to keep anyone from noticing.

But there was a hard line inside me somewhere that said, at a young age, despite that shame, despite that awkwardness – I was not going to be able to turn myself white no matter what I did, and any previous attempts by myself at being or others at encouraging me to be an extrovert or non-nerd have been entirely futile anyway.

So I was going to stop trying to be “normal”, and just be me. Just “other”.

With the online friends from the mid 90's onwards (I was 11 when my older brother first introduced me to old school bulletin boards and IRC) also came the far more diverse social circles than I would have had, had I been limited to only those social connections in my little city (not Amsterdam) in my little country the Netherlands. Through online means (from IRC to web forums to ICQ to MUSH servers) I had friends all over the world of all different stripes.

And since, again, at that time being active online was still seen as a nerdy totally socially unacceptable thing to do, we were just a random collection of weirdos finding connection with other weirdos. We were all inherently “other” versus the majority of people for this being online aspect alone. And it felt like folks being “other” in this one aspect made it all the more likely for them to be “other” in different aspects as well.

So through that, my world view broadened very early on, allowing me to find different communities to call myself part of, different people to connect and exchange experiences with. I got to know folks who shared some of my “other” aspects, like other Asian-European/Americans, that helped me feel less alone in those experiences. I also got to know folks who had entirely opposite experiences to mine, for example far from my privileged middle class doctor's kid background, that helped me gain understanding of and empathy for those unlike my own.

And I got to know a lot of queer people, who mostly didn't even call themselves queer at the time but just lived it in their lives. Who didn't make a big deal out of it, just mentioning in passing while discussing music, oh her first crush was another girl when hearing her sing that song. Someone used the term “omnisexual” and I remember looking it up and thinking, oh that's cool, just this all-encompassing love for anyone without any need to divvy up in man or woman or whatever. This concept alone already felt quite freeing, but I didn't think about it beyond that for myself.

My friends weren't only online, though – I had (and still have) a close circle of girl friends at school. And I remember one night where we stayed up late during a sleepover, a few of us 15 year old girls talking our usual nonsense about life, the universe and everything. And one of them asked if we'd ever felt attracted to both boys and girls, because she did and was maybe leaning more towards girls than boys, contrary to what would be expected of us girls to be attracted only to boys. I remember we talked very openly about this together, no judgement whatsoever between us. I remember saying I did think I could be attracted to both, probably leaned more 50-50, but didn't really have much experience, so who knew? Not a big deal if any of us felt like any which ratio of all this.

Looking back, I don't think I realized how lucky I was to have had this comfortable open discussion in the safety of friends as my very first in-person talk including my own not-quite-heteronormative feelings, even without formalizing any of it at the time. I may have been born and raised in the Netherlands, which outwardly prides itself on its tolerance and progressive stance towards the queer community – but that didn't have to mean anything on an individual level, as I now know many queer Dutchies have had and still have far more troubled experiences.

I went to university, I met more queer friends in real life there, including my chosen little brother and his now-husband. I met my own now-husband (or formally “registered partner” since we wanted to avoid the trappings of traditional marriage but keep the same legalities – our self chosen “other” status) with whom I quickly shared inside jokes about having fangirl crushes on ladies in movies/shows we both watched together. But I never dared call myself more than “a bit bicurious” to him, let alone anyone outside our safe little relationship cocoon, because I had zero actual experience with anyone other than him, a straight cis man. And yet, here I was, feeling myself drawn to those queer friends as more than a simple “ally”. But not daring to stand up and claim my space as one of their own.

Until 2019, just before my 35th birthday in June, I started poking around online if perhaps there were other women who had that same naggy feeling that I had. And I came across this post which opened my eyes. In her confusion before discovering she was bisexual, the author describes an initial anger towards women that I didn't recognize, but what got me was this:

“Here’s the most important thing I’ve learned: I get to decide what I feel and how to feel it. Just because I’m with a man doesn’t mean I don’t like women too. As to whether I can like women without ever having been intimate with one — well, I liked boys before I ever kissed one. Why can’t I like girls without kissing one? I don’t need a side-by-side comparison to know what I’m attracted to.”

Boom. That was it. Who really said that my lack of experience with girls meant I couldn't be bisexual when I was attracted to said girls? That was just something that was in my head, not necessarily some golden rule that I'd been given by anybody. So what was to keep me from identifying as such, since I was obviously attracted to at least women (and later I realized also non-binary folks) too? And funny story: when I later told my husband, considering we'd been jointly crushing on plenty women for years by then, he was not just extremely supportive – he was more surprised that this was still new to me.

And then I went to find that corner of the queer community where I could be not “other”, for once.

That was around the time when a new national organization, Bi+ Nederland, got started. Summer 2019, they opened a Facebook group for anyone who is attracted to more than one gender, the umbrella definition of “bi+”. As I didn't find myself comfortable reaching out to broader queer communities because I was still newly getting used to this idea of being “queer enough”, it was extremely serendipitous timing. I immediately jumped on board and began soaking up other people's bi+ experiences, enough of which hit close to home that I could finally, truly, settle into this bi+ identity as my own. No longer feeling any need to justify being “queer enough”.

Already having experience with organizing events for the tech community, I was then quick to volunteer when in early 2020, Bi+ NL asked for folks to help organize an all new dedicated Bi+ Day with talks and workshops. It sounded like a great way for me to give back to the community that had given me this comfort in my newfound identity, and to start getting involved as a baby queer in queer spaces from a role that I was already comfortable with.

I remember in early March 2020, just when news of a virus in China popping up on our shores was making the rounds, we got together at their office to brainstorm ideas. As people came in and went around for introductions, one of the other folks there already proposed elbow-bumping rather than shaking hands, which we did start doing just to be safe together. That evening when I got home, the news broke that the government was indeed advising no more handshakes. A week later, full lockdown.

Perhaps the pandemic is something to train-of-thought about some more in the future. But for now, suffice to say, with 70+ years old parents and neighbors as well as an older brother and other friends with asthma, we were/are extremely careful and paranoid about catching and unintentionally spreading COVID-19, especially prior to the vaccinations becoming widely available. The frustration of seeing widespread misinformation and antivax sentiments, plus everything Black Lives Matter and anti-Asian violence, topped with not-great work situations – let's just say I didn't have a lot of spare headspace for any kind of volunteer work.

Originally Bi+ Day was planned September 2020 and obviously that didn't go through. Other online Bi+ NL events were planned, but being exhausted from suddenly endless remote work calls four days a week, I tapped out. Meanwhile I told Bi+ NL to keep inviting me to volunteer, there'd be a point I would be back in action.

That point came this summer when they asked me to volunteer for Bi+ Day this September. It was an awesome day: I could finally contribute to this bi+ community that turned out to be as open and welcoming in person as they had been online. No judgement or assumptions, even for me as a quiet introverted baby queer of color. I wasn't even the only one on any of those aspects!

I'd found my queer community for sure and was raving about this to one of my long time queer friends who as a fellow introvert shared their difficulty to find community in overly loud queer spaces. Many of queer events revolve around the rainbow glitter Pride parades, around exactly that public visibility, around taking up space because normally queer people are not afforded that space. But when you're like us and prefer to curl up with a good book or have deep conversation... Well, where are the quiet queer spaces? (A question I later learned was already asked by the brilliant Hannah Gadsby.)

So that's my next goal, my next pondering. I've organized regular boardgame nights for a tech community before, which was an absolutely great way to break the ice and hang out with other folks. I've been gobbling up loads of bi+ representative media as of late, which can be a great basis for discussion. And that's got me pondering, we'll see how this will take actual shape and whether I now have sufficient volunteer-work headspace to make it happen.

But that's what I want to do next: keep making it possible for myself and people around me to be “other” in our own ways, even in already “other” spaces. To just be who we are, as “other” as we are, without shame.

 
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from Aus Hypergrid und Umgebung

Eins der Grundelemente zum einen bei der immersiven Gestaltung einer Sim und zum anderen bei immersivem Verhalten ist die Navigation auf der Sim. Nicht immer kann man sich etwa über Sims „natürlich“ bewegen, so sehr man das auch möchte. Ich rede hier nicht von denjenigen Sims, die nur per Fliegen oder per Teleports mittels Karte navigierbar sind. Deren Erbauer haben quasi noch nie einen Fuß auf ihre eigene Sim gesetzt, geschweige denn, daß sie je darauf gelaufen wären. Sie sind immer nur geflogen bzw. haben sich per Karte oder eigenen Landmarks herumteleportiert. Es ist eine Sache, überhaupt zu fliegen. Es ist eine ganz andere, immer nur zu fliegen und nie zu laufen. Dabei haben sie nie gemerkt, daß man sich über ihre Sims nur mit Schwierigkeiten oder überhaupt nicht zu Fuß bewegen kann. Sie haben es nie getestet, gingen aber entweder davon aus, daß es ja sowieso geht, oder es war ihnen schlicht und ergreifend völlig egal, wie andere Avatare die Sim bereisen sollen. Das ist ganz einfach schlampige Bauweise.

Das heißt, wenn man viel Glück hat, ist die Sim ganz einfach noch unfertig. Hat man weniger Glück, ist sie zwar unfertig, wird aber mangels Zeit und/oder Interesse des Erbauers nie komplettiert werden.

Teleports statt Wegen

Nein, was ich zunächst einmal meine, das ist, wenn Teleporter nicht nur vorhanden, sondern auch notwendig und als einziges Fortbewegungsmittel überhaupt auf der Sim vorgesehen sind – insbesondere dann, wenn es auch anders ginge. Natürlich, es geht nicht immer anders. Auf eine Skyplatform kommt man nur per Teleport, wobei sich vortrefflich darüber debattieren ließe, ob Skyplatforms guter Stil im Sinne der Immersion sind oder man nicht vielleicht doch statt dessen eine weitere Sim aufziehen sollte oder gleich eine größere.

Aber sagen wir mal, man will sich auf einer und derselben Landmasse bewegen, z. B. auf einer Insel. Die ist an sich schön ausgestaltet. Aber: Man kann sie nicht zu Fuß erkunden. Es stehen unnötigerweise Hindernisse im Weg, über die man hinwegfliegen müßte oder um sie herum – wenn man denn fliegen darf. Statt dessen wird erwartet, daß man ein Netzwerk von Teleportern nutzt, um sich zu bewegen. Da gibt’s die verschiedensten Varianten, beispielsweise:

  • Die Insel ist so mit Felsen und/oder nicht auf Phantom gestellter Vegetation zugebaut, daß man keine hundert Meter weit zu Fuß laufen kann und ganze Bereiche regelrecht von der Außenwelt abgeschnitten sind, sofern man nicht teleportiert. Womöglich sieht man sein Ziel schon vor sich und wäre zu Fuß binnen Sekunden da – wenn einem nicht unnötigerweise diese Felsen oder diese Büsche im Wege stünden.
  • Irgendwo auf der Insel ist ein kleiner Tafelberg, auf dem irgendein Gebäude steht, womöglich gar die Partylocation, die der Kern der ganzen Sim ist. Da führt aber kein Pfad hoch, keine Treppe, kein gar nichts. Statt dessen muß man zwingend teleportieren, sofern man nicht sowieso beim Teleportieren in die Sim auf dem Tafelberg landet (und dann käme man nicht runter). Da fragt man sich dann: „Wie ist dieses Gebäude eigentlich gebaut worden? Wie haben die die Baumaterialien hier hochgeschafft, wenn’s doch keinen Weg hier hoch gibt?“ Das ist besonders lustig, wenn es irgendwelche antiken oder mittelalterlichen Ruinen sind aus einer Zeit, bevor es Lastenhubschrauber gab.
  • Richtig schön: Es gibt einen Landepunkt mit ein bißchen Deko, mit Infotafeln, mit dem obligatorischen OpenSimWorld-Beacon und mit mindestens einem Teleporter. Der Landepunkt ist auf einer Fläche von vielleicht 100–200 m² abgegrenzt und umgeben entweder von einem hohen Zaun, einer hohen Mauer oder einer hohen Hecke. Ein Tor gibt es nicht. Sowohl rein als auch raus kann man sich nur teleportieren. Kaum zu glauben, daß es noch unrealistischer geht. Geht es aber: dasselbe als geschlossenes Gebäude ohne Türen und Fenster.

Klar, nicht jeder will sich die Zeit nehmen, so eine Insel zu Fuß abzuklappern. Einige sind nicht geduldig genug, die cammen lieber fünf Minuten herum, bis sie glauben, alles gesehen zu haben. Andere haben den Orientierungssinn eines Gasbetonsteins und würden sich sogar noch mit Wegweisern und „rotem Pfeil“ zum Ziel hoffnungslos verlaufen. Das ist aber kein Grund, es allen unmöglich zu machen, sich auf natürliche, realistische Art und Weise auf der Insel zu bewegen.

Wenn man unbedingt will, kann man Teleporter verbauen. Idealerweise macht man die schön unauffällig und klotzt nicht alle 50 Meter riesige leuchtende Portale in die Landschaft. Trotzdem aber sollte es doch machbar sein, so eine Insel so zu bauen, daß man überallhin laufen kann. Vielleicht kann man sogar richtige Wege anlegen, statt von allen zu erwarten, über Gras, Sand oder blanken Fels zu marschieren; dann ist auch klar, wo Wege langgehen und wo nicht.

Teleports statt Treppen

Dieser unnötige Teleport-Zwang geht noch zu toppen. Es gibt einiges an mehrgeschossigen Gebäuden, die zum großen Teil aus Second Life geklaut sind, bei denen jegliche Form von Treppe fehlt. Wenn nur das Erdgeschoß genutzt wird und alles darüber nur Deko ist, ist das zwar Platzverschwendung, aber harmlos. Denn es gibt auch solche Fälle, wo mindestens ein treppenloses Obergeschoß genutzt wird. Ich habe sogar schon – allerdings in OpenSim gebaute – Wohnhäuser gesehen ohne Treppe ins Obergeschoß.

Wie kommt man dann nach oben und wieder nach unten? Ganz einfach: Teleporter an der Wand. Oder auf dem Fußboden.

Okay, auf ein paar Arten und Weisen ist das zu verstehen. Eine Treppe zu bauen, ist Mehraufwand, den vor allem Newbies unter den Häuslebauern scheuen, aber auch Ungeduldige, die den Kasten so schnell wie möglich raushauen wollen. Der Ausschnitt in der Decke, die dann kein einfacher Prim-Quader mehr ist, sollte nicht vergessen werden und idealerweise auch das Geländer nicht. Eine Treppe braucht Platz, der in kleineren Gebäuden vielleicht zu knapp ist.

Eine Treppe bedeutet normalerweise entweder Mesh (das muß man extern bauen) oder ein Sculptie (das muß man auch extern bauen, und es braucht noch länger zum Rezzen) oder Unmengen an Prims (knabbern gerade in Second Life hart am erlaubten Primlimit). Wenn man aber eh den ganzen Kasten aus Mesh baut, macht eine Treppe den Braten nicht mehr fett. Notfalls an Treppen-Sculpties zu kommen, sollte keine Kunst sein. Und selbst wenn man auf Prims setzt und für eine Treppe ein paar Dutzend davon braucht, kann zumindest in OpenSim eigentlich nur Aufwandsvermeidung dafür angeführt werden, daß man keine Treppen verbaut, nicht mal die eigentlich auch unschöne Ein-Prim-Rampe mit oder ohne Treppentextur statt dessen. Außer auf stark im Primlimit begrenzten Parzellen sollte es die in Second Life übliche Prim-Pfennigfuchserei in OpenSim nicht mehr geben.

Aber selbst wenn es Treppen gibt, gibt es manchmal zusätzlich Teleporter. Das kommt denen zugute, die selbst die paar Sekunden Fußmarsch eine Treppe hoch oder runter in einem übersichtlichen Gebäude nicht packen.

Ein altbekanntes Problem in OpenSim ist, daß nur die Physikengine ubODE vernünftiges Treppensteigen ermöglicht. Bei BulletSim und älter bleibt man auf dem Weg nach oben an gefühlt jeder Treppenstufe hängen, selbst dann, wenn die Stufen zur Abwechslung mal realistisch hoch sind. Und häufig kommt man um die Nutzung von BulletSim nicht herum, z. B. weil man auf die Wahl der Physikengine keinen Einfluß hat oder bestimmte Fahrzeuge damit besser funktionieren als mit ubODE. Weil dann das Treppensteigen so mühselig ist, gibt’s „statt dessen“ Teleporter.

Mein Vorschlag wäre, statt dessen in jede Treppe eine unsichtbare Prim-Rampe einzuziehen. Dann klappt es auch mit dem Treppensteigen. Falls jetzt jemand jammern sollte, daß das „wieder ein Prim mehr“ pro Treppe ist: Wie gesagt, ich dachte eigentlich, diese Prim-Knauserei sei in OpenSim unnötig. Außerdem ist auch jeder Teleporter mindestens ein Prim mehr und dann noch mit Skript drin. Ein Teleporter verursacht letztlich mehr Serverlast als eine unsichtbare Rampe in der Treppe. Und er ist ausfallgefährdeter: Wenn man Pech hat, darf man nach jedem Server-Neustart das Teleport-Skript zurücksetzen. Und dann hat man womöglich gleich dutzendweise Teleporter von der Sorte.

Wer wirklich Treppen scheut, sollte seine Teleporter im Gebäude zumindest glaubwürdig und immersiv tarnen – als Fahrstuhlschacht. Die einfachere Variante nutzt die Rufknöpfe als Teleporter jeweils ein Stockwerk nach oben oder unten; die etwas aufwendigere hat im Rufknopfpaneel einen Teleporter mit wählbaren Zielen; bei der noch aufwendigeren öffnet man damit die Tür zur Fahrstuhlkabine, und drinnen in der Kabine (es gibt auf jedem Stockwerk eine) kann man mit den Stockwerksknöpfen jeden Stock direkt ansteuern.

Zugegeben, es ist Mehraufwand (außer man kennt eine der wirklich seltenen Quellen für schlüsselfertige Lösungen), und deutsche Baubehörden würden einem fürs Fehlen von Fluchtwegtreppen die Ohren langziehen. Aber besser als nur zu offensichtliche leuchtende Teleport-Pads auf dem Boden oder gar riesige Teleportale ist es allemal. Und es ist leichter zu finden als „dezente“ Teleporter, nach denen man vor allem in dicht zugestellten Läden lange suchen darf.

Ein richtiger Fahrstuhl mit sich bewegender Kabine, die den Avatar mitnimmt (Encantada hat den einzigen mir bekannten, wo man sich nicht in die Kabine setzen muß), stellt natürlich die höchsten Weihen dar. Das wird so ein Hingucker sein, daß gerade notorische Spielkinder unter den Besuchern ihn Teleportern vorziehen werden. Aber dann kann man auch Treppen verbauen.

Teleports statt Türen

Es geht immer noch zu toppen. Wie wär’s mit ganzen Gebäuden, in die man nicht rein- und aus denen man nicht rauskommt außer per Teleporter?

Warum baut man sowas? Tja, entweder das Gebäude ist das einzig Wichtige auf der Sim, es hat auch keine Fenster, und alles drumherum ist nicht mal ausgestaltet; womöglich tragen die Außenfassaden selbst immer noch die standardmäßige Sperrholztextur, weil man die ja eh nicht sieht, weil man nicht rauskommt.

Oder der Erbauer hat nicht nur vor animierten Türen zurückgeschreckt, sondern sogar davor, auch nur einen einzigen Türdurchbruch einzubauen. Das wären ja zwei Prims mehr, drei mit Tür. Auf die zugegebenermaßen häßliche Ersatzlösung mit der Phantom-Tür kommen viele auch gar nicht erst. Da ballert man dann lieber einen Teleporter an die Wand. Natürlich korrespondiert die Stelle, wo draußen ein als Tür getarnter Teleporter sitzt, nicht zwingend mit dem Gegenstück drinnen …

Das ist eigentlich nur insofern nachzuvollziehen, als es ein Schweineaufwand ist, Texturen auf drei verschieden großen Prims sauber aneinander anzupassen – vor allem, wenn man die Größen der Prims Pi mal Auge ohne Raster per Hand gezogen hat –, und Türanimationen schon etwas für sehr Fortgeschrittene sind. Aber ersteres ist eh Pfusch, und wer wirklich ernsthaft mit Prims bauen will, sollte sich früher oder später damit beschäftigen, sauber zu bauen. Und letzteres kann man zur Not mit geskripteten Fertigtüren lösen, wenn man denn unbedingt Türen haben will.

Die Edelversion ist, wenn zwar Türen eingebaut sind, aber als Teleporter fungieren. Das hat man, wenn der Erbauer zwar Türen haben wollte, aber daran gescheitert ist, ihnen Animationsskripte zu verpassen. Also hat er die Türen jeweils auf zwei Prims aufgeteilt, eins innen, eins außen, und jeweils ein Teleportskript mit Kollisionsauslöser eingebaut. Das war immer noch allemal cooler, als die Türen auf Phantom zu stellen, und würde sogar eine Zugangskontrolle erlauben.

Zu rechtfertigen wäre das heutzutage nur, wenn man „durch die Tür“ eben nicht auf die tatsächliche andere Seite der Tür teleportiert wird, sondern z. B. auf eine Skyplatform, die die andere Seite darstellt.

Teleports übers Wasser

Zwischen zwei Inseln kann ich Teleports schon eher verstehen – aber nur, wenn Brücken unmöglich oder stilistisch unpassend wären, z. B. zwischen Tropeninseln, zwischen denen auch noch gesegelt werden können soll, wo Brücken den Masten der Boote im Wege wären. Wenn eine Brücke geht, dann sollte man bitteschön auch eine bauen, und sei es eine Klappbrücke. Okay, zugegeben, Klappbrücken sind skriptmäßig auf einem ähnlichen Niveau wie Türen.

Auch ohne Brücken geht’s eleganter. Zwischen zwei Strandinseln die einfachste Verbindung ist der Jetski. Dafür gibt’s Rezzer, die einen temporären Jetski rezzen, der kurz nach Benutzung wieder derezzt. Da baut man sich dann jeweils einen Rezzer an jeden in Frage kommenden Strand. Es müssen schon deswegen mehrere sein, weil man ja irgendwie auch wieder zurückkommen muß, nachdem sich der Jetski von der Hinfahrt wieder aufgelöst hat. Wer jetzt Angst hat, daß seine Klamotten auf dem Jetski naß werden – auch das ist immersiv –, hat die falschen Klamotten für die Location an. Einige Jetskis sind übrigens Zweisitzer.

Alternativ zum Rezzer stellt man Jetskis mit Rückkehrskript bereit, die also nach Ablauf einer gewissen Zeit sich nicht ganz auflösen, sondern wieder am Ausgangsort bereitstehen. Natürlich sollte man auch die nicht nur an einem einzigen Strand vorhalten. Wie gesagt, irgendwie müssen die Leute ja auch wieder zurückkommen oder auch mal auf eine andere Insel fahren können.

Für Inselentdecker könnte man die Rückkehrzeit der Jetskis, die normalerweise höchstens zwei Minuten beträgt, länger einstellen, damit Besucher nach dem Erkunden einer Insel mit demselben Jetski weiterfahren können. Auch das wäre immersiver und glaubwürdiger, als für jede Tour einen neuen Jetski zu nehmen.

Hat man nicht überall einen Strand oder vielleicht auch gar keinen, baut man statt dessen Bootsanleger mit entweder Bootsrezzer oder Booten mit Rückkehrskript. Sofern im Rahmen des Settings schon motorisierte Fahrzeuge zur Verfügung stehen, sollte es die auch geben.

Klar, in einer Zeit, als es noch keine wie auch immer gearteten Motorboote gab, sollte man davon absehen und nur Segler bereitstellen oder Ruderboote mit Animation, neben denen Paddel „gekauft“ werden können. Für die, denen Segeln zu schwierig und das Herumhantieren mit Ruderbooten nebst anzuhängenden Paddeln zu nervig ist, könnte es dann immer noch Teleporter geben. Aber schon auf einer Sim mit viktorianischem, Steampunk- oder edwardischem Setting kann man Dampfboote bereitstellen; die gibt es fix und fertig z. B. von Vbinnia Radek. Und in einem modernen Setting sollte nichts gegen Motorboote zumindest mit Außenborder sprechen.

Richtig extravagant ist natürlich die Fähre, die noch ein paar mehr Sitzplätze hat, vollautomatisch einen Kurs aus Keyframes abklappert und an Anlegern noch kurz anhält zum Zu- und Aussteigen (gibt’s ein fertiges Skript für). Je nach Distanz braucht man dafür natürlich Zeit zum Mitfahren, aber der Spaßfaktor ist ähnlich hoch wie der beim animierten Fahrstuhl, und man muß das Ding nicht selbst steuern. Damit kann man in Zeiten vor der Dampfmaschine auch einen Bootstransfer realisieren für Leute, die nicht segeln können, indem man einen Segelprahm oder so als Fähre nimmt. Außerdem lassen sich damit übrigens auch Sim-Rundfahrten realisieren wie in Alfheim.

Der Landepunkt

Manchmal ist Teleportieren praktisch. Manchmal ist es auch notwendig, und sei es, um in die Sim – oder das ganze Grid – überhaupt erst reinzukommen und auch wieder raus.

Dann ist es aber sinnvoll, sich über den Landepunkt Gedanken zu machen. Damit meine ich nicht, sich zu überlegen, wie man das Gebiet um 128,128 herum gestaltet, sondern, sich zu überlegen, wo man Avatare überhaupt erst landen läßt. Das ist ja einstellbar und nicht auf 128,128 hartgecodet.

Und da liegen die Präferenzen durchaus weit auseinander. So manch einer will auf einer Clubsim am liebsten direkt neben die Tanzfläche mit sofortigem Blick auf die Tanzfläche teleportiert werden, weil er keinen Bock hat, erst den Club, dann den Eingang und dann die Tanzfläche zu suchen. Wer Wert auf Immersion legt, will irgendwo landen, wo man ihn beim Reinteleportieren nicht sieht, weil er hinterher auch irgendwohin gehen will, wo man ihn beim Rausteleportieren nicht sehen wird. Gut wäre auch, wenn dieser Ort einer wäre, wo man eh einigermaßen glaubwürdig auftauchen könnte.

Letzteres ließe sich tatsächlich einigermaßen so machen. Verkehrseinrichtungen eignen sich gut als Landepunkte, z. B. Flughäfen oder Flugplätze, Bahnhöfe, Bushaltestellen oder Busbahnhöfe, Anleger für Passagierschiffe in Häfen, überhaupt Landestege. Da gäbe es einiges, was sich sowohl als Landepunkt als auch als Ort für Teleporter z. B. in andere Sims eignen würde. Es gibt sogar eine Sim in Gestalt eines Busbahnhofs mit Bussen als Teleportale in andere Grids. Aber in einem viel kleineren Maßstab wäre es schon ein Anfang, Avatare, die in eine Sim teleportieren, z. B. auf einem Landesteg oder an einer Bushaltestelle landen zu lassen und nicht irgendwo, wo man sich fragen muß, wie man da eigentlich hingekommen ist.

Das bedingt natürlich auch, daß von da aus der Ort, an den man eigentlich will, auch sinnvoll erreichbar sein muß. Wenn man beispielsweise auf einer Strandclub-Sim auf einem Landesteg landet, und der Club selbst zwar auf derselben Insel ist, aber nur mit einem weiteren Teleportvorgang erreichbar und nicht zu Fuß, dann ist das Käse.

Tarnung von Teleportern

Gibt es eigentlich überhaupt so etwas wie einen „immersiven Teleporter“?

Na ja, so ganz glaubwürdig ist Teleportieren ja nicht. Aber es ist eben manchmal unausweichlich und für viele praktisch. Die Kunst beim Sim-Bau ist, Teleporter gut zu tarnen. Sie sollten nicht zu sehr herausstechen (große, runde, leuchtende Portale gehen eigentlich nur auf Science-Fiction- oder Fantasy-Sims und auch dann nur sporadisch, also nicht einer an jeder zweiten Ecke), aber sie sollten auffindbar sein. So wirklich elegant ist die einfache runde Platte auf dem Boden ja auch nicht.

Einen interessanten Schritt in die richtige Richtung hat Nebadon Izumi auf seiner legendären, auch als OAR verfügbaren Varsim Universal Campus getan: Da sind die Teleporter nämlich als interaktive Landkarten ausgeführt. Das sticht nicht so sehr ins Auge, hat aber noch den Nachteil, daß Leute vor den Karten auftauchen und verschwinden.

Dorenas World hat eine andere, noch elegantere Methode gefunden: Auf der alten und der aktuellen Landesim steht jeweils ein räudiges Checker-Taxi von Arcadia Asylum. In beiden ist ein Teleport-Skript eingebaut, das einen auf die jeweils andere Sim befördert. Hier ist der Begriff „Taxi“ für einen Teleport mal wortwörtlich genommen worden. Am besten wirkt das, wenn man von einem Taxi zum jeweils anderen teleportiert wird.

Zum Teleportieren innerhalb eines Grid oder einer Sim könnte man so ähnlich vorgehen oder etwas dazwischen wählen, aber auch beim Hypergridden per Teleporter ließe sich etwas in der Art anwenden. Denkbar wäre, z. B. Bushaltestellen als „Teleportale“ innerhalb des Grid bzw. einer entsprechend großen Sim zu nutzen, die ihrerseits wieder Bushaltestellen als Ziele haben. Der Fahrplanaushang – wahlweise ein an der Haltestelle stehender Bus – würde dann das menügesteuerte Teleportskript enthalten. Vielleicht könnte man in größeren Teleport-Netzwerken ganze „Buslinien“ anlegen, die jeweils nur bestimmte Haltestellen „anfahren“, um die Menüs nicht zu überfrachten, mit Umsteigehaltestellen und einem ZOB.

Über größere Distanzen und zum Hypergridden böten sich dann beispielsweise Reisebusbahnhöfe – gab es mal, inzwischen nicht mehr – oder auch Bahnhöfe selbst und Flughäfen an. Am Flughafen von Silver Oak Hills sind an den Enden von zwei der vier Gangways tatsächlich Kollisions-Teleportale eingebaut, was in diesem Fall natürlich die eleganteste mögliche Lösung ist. Schade ist nur, daß man von da aus nicht auf anderen Flughäfen landet. Allerdings steht dem auch im Wege, daß man beim Teleportieren auf eine andere Sim nicht in Primgebäuden landen kann und statt dessen immer obendrauf landet. Bei Mesh bin ich mir nicht sicher, aber fix und fertige Flughafenterminals oder Bahnhofsgebäude aus Mesh gibt es eh nicht.

ÖPNV statt Teleportern

Wenn man den Leuten partout das Laufen abnehmen will, geht das trotzdem immersiver. Weiter oben habe ich ja schon Fähren angesprochen, die auf dem Wasserweg einen Kurs aus Keyframes abfahren und sitzende Avatare mitnehmen können. Das geht selbstredend auch an Land – das geht nicht nur, es ist sogar schon so manches Mal auch gemacht worden.

Einen automatisierten Bus zum Drinsitzen und Mitfahren habe ich erst nur in Ruritania gesehen, wo auch Züge und Schiffe zum Mitfahren herumfahren. I LOve YOu hat inzwischen auch einen, außerdem schon mindestens zwei Sessellifte. Versuche mit Schienenfahrzeugen gab es schon öfter, z. B. die Straßenbahn von Needful Things, die Triebwagen in Alfheim und NyAlfheim oder das gigantische Eisenbahnnetz in den Wolf Territories, das sogar funktionierende Weichen hat. Auch Kitsilano hat einiges an Fahrzeugen zum Mitfahren, Ian Kitsilano schreckt auf der Schiene aber leider vor Keyframes zurück und läßt nur geradeaus fahren. Virunga hat neben Landfahrzeugen sogar eine Fluglinie. Und es gibt noch mehr.

Natürlich dürfte das schnell Kritiker auf den Plan rufen. Es gibt ja in OpenSim sehr ungeduldige Zeitgenossen, die schon deshalb nur teleportieren, weil sich damit die Reisezeit überallhin auf einen Lidschlag reduziert. Wenn sie nicht teleportieren können, fliegen sie. Wenn sie sich gar nicht erst bewegen müssen, stellen sie ihre Sichtweite auf genug für die ganze Sim und cammen herum, ohne auch nur einen Millimeter von ihrem Landeplatz wegzugehen. Und wenn sie sich bewegen müssen, z. B. auf einer Event-Sim, aber weder teleportieren können noch fliegen dürfen, ist die ganze Sim Mist.

Jedenfalls werden diese Leute solche automatisierten Transportmittel als „Firlefanz“ abtun. Sie sehen sie als ineffizient und reine Zeitverschwendung an, weil zu langsam.

Aber das sind auch dieselben Leute, bei denen jegliche ansprechende Sim-Gestaltung Perlen vor die Säue ist. Die bewegen sich nur durchs Hypergrid, um entweder Party zu machen oder Freebies abzugreifen. Alles, was dem nicht dient, interessiert sie nicht und ist für sie reinste Zeitverschwendung. Für die könnte man eine Freebie-Sim auch gestalten, indem man ein paar Prims als Wände aufstellt und Boxen dranklatscht. Wenn sie sich zwischen den Abteilungen per Teleporter bewegen können, sind sie glücklich; wie die Sim aussieht, ist ihnen scheißegal. Das ganze Thema Immersion ist für sie Quatsch.

Zum Glück gibt es auch die, die solche Dinge zu schätzen wissen und sich über Realismus in OpenSim freuen. Das ist allein schon daran zu erkennen, daß solche geskripteten Transportmittel tatsächlich allmählich immer mehr werden.

#OpenSim #FürFortgeschrittene #Immersion #SimDesign

 
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from Filou

Nummer 3457 #Wespen #Naturschutz #Geschichten

Neulich fiel mir auf, dass das Futterhaus für unsere Gartenvögel ein neues Dach nötig hätte. Wind und Wetter hatten dem alten Dach doch stark zugesetzt. Also ging ich in den Behelfsverschlag, den mein Vater vor vielen Jahren gebaut hatte und den ich heute als eine Art Werkstatt nutze, um dort Holzarbeiten zu tätigen. Noch heute stehen in dem Verschlag viele Kaninchenställe, in denen ich heute aber keine Tiere mehr halte. Ich nutze sie vielmehr als Holzlager. Gerade als ich die kleine Tischkreissäge anmachte und anfing zu sägen bemerkte ich, dass neben mir kleine Wespen flogen. Es waren einfach zu viele, als dass es sich um einen Zufall handeln konnte. Ich drückte den Ausschalter der Säge und beobachtete eine Zeit lang die Wespen. Sie kamen durch die geöffneten Oberlichter in den Verschlag hinein sowie auch wieder hinaus und steuerten zielstrebig auf einen bestimmten Kaninchenstall zu. Vorsichtig guckte ich in den permanent angeflogenen Stall und sah an der Decke ein Wespennest der Größe eines Basketballes. Ach, Du meine Güte, dachte ich mir und meine Gedanken begannen sofort zu kreisen. Was mache ich denn jetzt? Muss das Nest weg oder kann es vielleicht bleiben? Wen muss ich zum Entfernen informieren? Darf man das Nest überhaupt entfernen? Ich meine mal gehört zu haben, dass Wespennester geschützt sind und nicht einfach entfernt werden dürfen. Aber wenn ich hier Gift anwende merkt das kein Mensch. Nur muss das wirklich sein? Die paar Male, die ich hier im Verschlag etwas mache, stört mich das Nest doch nicht wirklich. Ganz in meinen Gedanken versunken sehe ich, wie sich plötzlich eine Wespe auf die Kreissäge setzt und mich offensichtlich mustert. Wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein, dachte ich noch, als mich die Wespe plötzlich ansprach: „Hallo, ich bin Nummer 3457 und möchte mit Dir reden.“ Ich war ziemlich überrascht und im ersten Moment fiel mir nichts Besseres ein als zu fragen: „Hallo, wieso bist Du die Nummer 3457? Hast Du keinen Namen?“ So weit kam es schon, dass ich mit einer Wespe sprach und nach ihrem Namen fragte. „Nein, wir sind einfach zu viele. Da lohnt es sich nicht Namen zu vergeben. Daher haben wir Nummern. Insgesamt habe ich fast 12000 Brüder und Schwestern. Unsere Frauen sind als Arbeiterinnen tätig und die Männer sind Drohnen. Wir werden von einer Königin regiert und zahlreiche Kinder leben ebenfalls hier im Nest in Deinem Verschlag.“ „Ehrlich gesagt habe ich gerade darüber nachgedacht, Euer Nest zu entfernen.“ „Bei der Vielzahl an Brüdern, Schwestern und Kindern würdest Du zum Massenmörder werden. Das würde ich mir gut überlegen.“ Massenmörder, dachte ich mir, das klingt sehr heftig. Aber Nummer 3457 hatte recht. Ich wäre in gewisser Weise tatsächlich ein Massenmörder. „Okay, ich werde es mir überlegen. Seid ihr denn gefährlich?“ „Nein, wir sind eigentlich gar nicht gefährlich. Wir sind nicht geboren, um Menschen anzugreifen. Wir sind quasi eine reine Verteidigungsarmee und versuchen nur uns und unsere Kinder zu schützen.“ „Das machen wir Menschen im Grunde genommen auch. Ich würde ebenfalls immer versuchen meine Familie und meine Kinder zu schützen. Du sprachst davon, dass es bei Euch Arbeiterinnen gibt. Welche Aufgaben müssen diese denn erfüllen?“ „Nun, es gibt verschiedene Bereiche. Zu den Aufgaben zählen Nestbau, Larvenfütterung, Zellensäuberung, Nahrungsbeschaffung und Versorgung der Wespenkönigin.“ „Das ist ja interessant. Wovon ernährt ihr Euch denn?“ „Die Erwachsenen ernähren sich von Nektar, Pollen und Steinfrüchte wie Zwetschgen, Pfirsiche und Aprikosen. Unsere Kinder bekommen Fleisch von toten oder gefangenen Tieren. Oder aber Fleisch, welches ihr Menschen auf den Grill gelegt habt. Auch das lockt uns natürlich an. Das Wichtigste für uns ist, dass wir unsere Kinder versorgen können.“ „Gut, damit könnte ich vielleicht leben. Und so oft grille ich nicht. Wie lange wird denn das Nest hier in meinem Verschlag benutzt? Seid ihr jetzt für immer hier?“ „Ein Jahr, es handelt sich lediglich um ein einziges Jahr. Die Drohnen paaren sich mit den jungen Königinnen und sterben danach. Die Arbeiterinnen und ihre Königin sterben dann im Winter. Die jungen Königinnen überwintern außerhalb des Nestes in einem eigens dafür gebauten Unterschlupf. Im Frühjahr gründen sie dann an geeigneter Stelle ihren eigenen Wespenstaat. Aber das wird mit größter Wahrscheinlichkeit nicht an derselben Stelle sein. Du wirst also nächstes Jahr hier kein Nest haben. Es sei denn, Du entfernst das Nest. Dann könnte eine Jungkönigin annehmen, dass hier noch kein Staat existiert und würde sich hier ansiedeln.“ „Das wäre natürlich ein weiteres Argument Euer Nest hier für das eine Jahr zu belassen. Davon mal abgesehen, seid ihr eigentlich für irgendetwas nützlich? Eure Existenz muss ja einen Grund haben.“ „Oh ja, den gibt es absolut. Gerade Ihr Menschen profitiert von uns. Wusstest Du, dass ein Wespenstaat an einem Tag zwischen einem halben und zwei Kilo pflanzenfressende Insekten für ihre Brut fängt? Darunter befinden sich auch Blattläuse, Bremsen, Fliegen und Mücken. Das sage ich jetzt nicht gerne, aber wir Wespen sind außerdem die Nahrungsgrundlage für andere Tiere wie Vögel oder Mäuse. Du siehst, wir sind nicht nutzlos.“ „Nein, nein, das habe ich auch nicht erwartet. Ich wusste nur nicht wofür Ihr da seid. Zwei Kilo? Und auch Blattläuse? Das ist wirklich toll.“ „Einen anderen Grund uns zu verschonen gibt es noch. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz zählen wir in Deutschland zwar nicht zu den gefährdeten Tierarten, trotzdem ist es verboten uns ohne vernünftigen Grund zu verletzen, zu fangen oder zu töten. Und hier in diesem quasi verlassenen Verschlag stören wir doch nicht wirklich. Unsere Königin hat sich im Frühjahr ganz bewusst an diesem Ort angesiedelt, weil wir hier unsere Ruhe haben.“ „Du hast mich endgültig überzeugt. Ich werde Euch dulden und Euer Nest nicht anrühren. Die paar Holzarbeiten kann ich zur Not auch vor dem Verschlag erledigen oder verschiebe sie halt auf den Winter. Vielen Dank, dass ich so viel über Euch lernen durfte.“ „Gerne. Und vielen Dank, dass wir für dieses Jahr hier leben dürfen.“ Nummer 3457 bewegte die Flügel, schwang sich in die Luft und flog zurück ins Nest. Ich schloss die Tür vom Verschlag und beschloss die Wespen in den nächsten Wochen in Ruhe zu lassen und den Verschlag bis zum Beginn des Winter nicht mehr zu betreten. Und jedes Mal wenn ich jetzt eine Wespe sehe, denke ich an Nummer 3457 und an das tolle Gespräch.

 
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from Marc's Blog

Stand heute bin ich seit ungefähr 2 Wochen aktiv auf Mastodon unterwegs und habe meine Anwesenheit auf Twitter dementsprechend massiv verringert. Anders als bei meinen bisherigen Erfahrungen auf Mastodon – vor dem ganzen Chaos um den reichsten Idioten der Welt und seinen unfreiwilligen Kauf der relevantesten Microblogging-Seite des Internets – fühlt sich die Nutzung von Mastodon jetzt merkbar anders an; das Mammut ist zum Leben erwacht.

Noch vor einigen Monaten, als die Kontroverse um den möglichen Twitter-Kauf den für den Notfall geplanten Wechsel zu Mastodon erstmalig als Thema herbeiführte, waren viele noch nicht überzeugt genug, dass sich der Wechsel wirklich lohnt. Zwar sind damals schon die Nutzerzahlen Mastodons stark gestiegen, aber diese Welle flachte schnell wieder ab, als es auch in den Medien wieder ruhiger um Musk wurde. Viele haben sich auch nur bereits als Präventivmaßnahme eine Präsenz in diesem neuen Netzwerk angelegt, um später dann auf diese zurückgreifen zu können, wenn der Fall der Fälle wirklich eintritt.

Und ja, wie soll ich es sagen: Mastodon erfährt seit den chaotischen Zeiten auf Twitter ein rasantes Wachstum an Nutzern und zu meiner Begeisterung scheint sich das neue Netzwerk besonders auch im deutschsprachigen Raum durchzusetzen. Selbst die sonst nicht gerade als sonderlich experimentierfreudig und modern wahrgenommenen öffentlichen Informationskanäle und Social Media Präsenzen vieler Ämter, Behörden und Ministerien sind sogar schon auf Mastodon vertreten. Außerdem haben sich auch einige bekanntere Persönlichkeiten dort bereits niedergelassen und erproben sich an der spannenden und interessanten neuen Welt der föderierten und dezentralisierten Plattformen.

Und was heißt das jetzt für mich?

Ich konnte an mir selbst beobachten, dass durch die aktive und (vor allem verglichen mit Twitter) sehr freundliche Umgangsweise auf Mastodon es mir dort immer besser gefällt. Der große und nach wie vor weitergehende Nutzerzuwachs verstärkt diesen Effekt umso mehr. Zugegeben, ich habe auf Twitter vor allem technische und politische Neuigkeiten verfolgt und manchmal auch kommentiert, durch den großen Anteil an technisch begeisterten Early Adoptern und Datenschutzliebhabern auf Mastodon bin ich dort natürlich direkt inmitten meiner zwei Lieblings-Themen gelandet.

Was ich auch beobachten konnte ist, dass ich je länger ich Mastodon aktiv benutze immer weniger das Bedürfnis habe, auch Twitter zu öffnen und dort zu schauen, was gerade abgeht. In den ersten Tagen habe ich beide Apps und Websites quasi noch 50/50 genutzt, jetzt habe ich bemerkt, dass ich seit mindestens 5 Tagen die Twitter-Website nicht mehr geöffnet und die App mit dem blauen Vogel sogar schon deinstalliert habe. Ich fühle mich auf Mastodon einfach wohler.

Besonders gut gefällt mir auch folgendes: Trotz einer vielfach geringeren Zahl an Followern wird dort vielfach mehr interagiert. Das liegt bestimmt auch primär daran, dass es keinen Algorithmus gibt, der mir maßgeschneiderten Content zuspielt, sondern dass das, was ich auf meiner Timeline sehe auch das ist, was ich sehen will, weil ich den Personen selbst gefolgt bin. Außerdem ist alles dort chronologisch, wie in den guten alten Zeiten bei Twitter auch.

Mögliche Probleme

Mastodon ist trotz allem, was ich bis hierhin schon lobend erwähnt habe auch nicht perfekt. Es gibt ein paar Dinge, die problematisch werden könnten, vor allem auf längere Sicht. Eines dieser möglichen Probleme ist die fehlende Professionalität auf den meisten Instanzen. Natürlich, es ist ein großer Vorteil wie man gerade an Twitter erkennt, wenn ein Soziales Netzwerk nicht von einem gewinnorientierten Konzern geführt wird. Da bei Mastodon jedoch jeder der dies möchte seine eigene Instanz betreiben und für andere zugänglich machen kann (das ist der Sinn hinter dem Fediverse und der Dezentralisierung/Föderation), hat das zur Folge, dass die meisten Serverbetreiber und Moderatoren einfache Privatpersonen sind, die diese wichtige Aufgabe in ihrer Freizeit, quasi als Hobby, durchführen. Das ist kein Problem, solange die Instanzen eine Größe beibehalten, in der sie keine großen Kosten verursachen und sich leicht moderieren lassen, aber es wird zu einem Problem, wenn es für die Privatperson zu viel wird. Was macht man, wenn man sich den Betrieb des Servers nicht mehr leisten kann, oder mit dem Moderieren problematischer Beiträge nicht hinterher kommt?

Das ist für das Netzwerk als Gesamtes betrachtet kein Problem. Wird eine Instanz nicht aktiv moderiert und es kommt zu viel fragwürdiger Content von dort, so steht es jedem anderen Serverbetreiber frei, diese Instanz auf eine Blacklist zu setzen und die Föderation mit ihr zu beenden. Eine etwas brutale Methode, aber nicht ungewöhnlich, wie der Fall Gab anschaulich zeigt. Geht die Instanz hingegen pleite, können die Nutzer (solange der Server noch läuft) ihren Account einfach auf eine andere Instanz “umziehen”, inklusive ihrer Follower und gefolgten Accounts. Die bisherigen Posts gehen zwar dabei verloren, aber immerhin verliert man seine Bubble dadurch nicht.

Fazit

Ich bleibe erstmal dabei: Mastodon > Twitter. Und daher werde ich auch fürs erste weiterhin auf Mastodon aktiv bleiben und Twitter ignorieren. Das darf ruhig auch als ein erneuter Aufruf an meine Twitter-Bubble gelesen werden, Mastodon eine Chance zu geben und den Sprung ins Fediverse zu wagen. Macht euch einfach einen Account auf einer Instanz, die euren Interessen am besten entspricht (bitte nicht auf mastodon.social!!). Es ist weit weniger kompliziert als es auf den ersten Blick aussieht und man findet sich nach kurzer Eingewöhnungsphase schnell zurecht. Mein aktiv genutzter Account dort ist @MarcRnt@sueden.social.

Der Vogel ist tot. Lang lebe das Mastodon.

 
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