Star Trek Tagebuch

Reviews zu Star Trek-Folgen von mir, der vorher noch nie Star Trek geschaut hat.

StarTrekTagebuch, 7. Eintrag TNG S01F08 (Justice): SpoilerAlert

Anders als ich erwartet habe geht es diesmal nicht mit den Antica und den Selay weiter. đŸ€·â€â™‚ïž

Stattdessen wird es wieder philosophisch. Nachdem die Enterprise einige Siedler auf einem Planeten abgesetzt hat, entdeckt die Crew einen weiteren Planeten im System, der allerdings schon bewohnt ist. Die Edo sind komischerweise (und weil KostĂŒrme teuer sind) wieder sehr menschenĂ€hnlich.

Als die Delegation der Enterprise, bestehend aus Riker, Worf, Yar und Wesley, runterbeamt wird, begegnet ihnen diesmal kein Abriss des vorkolonialen Afrikas, sondern leichtbekleidete Hippie-Arier, die allem Anschein nach zu jeder Gelegenheit vögeln wie die Bonobos. Der Friede ist allerdings trĂŒgerisch, denn die Crew an Bord der Enterprise entdeckt eine Art sureale Raumstation im Orbit des Planeten, die von höher entwickelten und mehrdimensionalen Wesen (Ă€hnlich dem Traveler) gesteuert wird und mit Data in Verbindung tritt und Informationen austauscht.

Auf der OberflĂ€che schlĂ€gt die paradiesische Stimmung bald um, als Wesley beim Spielen mit einheimischen Kindern ĂŒber eine Barriere fĂ€llt und ein paar Pflanzen zerstört.

Wie sich herausstellt, ist der Preis fĂŒr das friedliche Leben der Edo ein drakonisches Gesetz, nachdem jeden Tag in einem bestimmten Bereich des Planeten jedes Verbrechen mit dem Tod bestraft wird. Also egal ob du jemanden umbringst oder etwas stiehlst, zack Todesspritze, falsch geparkt, Todesspritze, alte Leute nicht gegrĂŒĂŸt, gues what: Todesspritze. Oder eben wie Wesley ein paar Blumen zertreten.

Statt die Gelegenheit zu nutzen, ein nerviges Kind weniger an Bord zu haben, versucht Picard natĂŒrlich sein möglichstes, um ihn zu retten. Dabei kommt er in Konflikt mit Dr. Crusher, die an ihrem Sohn zu hĂ€ngen scheint, der Prime Directive, die es verbietet, sich ĂŒber Gesetze einer fremden Spezies einfach hinwegzusetzen und schließlich auch mit der Überspezies im Orbit, die die Edo als Gott sehen und die jede Einmischung in die Entwicklung ihrer “Kinder” als Aggression auffasst.

Speaking of Hochentwickelte Spezies:

Gerade mal acht Folgen StarTrek und es sind schon etliche Spezies und EntitÀten aufgetaucht, die wesentlich höher entwickelt und/oder mÀchtiger sind als die Menschen dieser fiktiven Zukunft.

Um nicht den Überblick zu verlieren, rekapituliere und zĂ€hle ich die hier mal auf und ordne sie mit meinem bisherigen Wissen ein. Am nĂŒtzlichsten ist hierbei wohl die, nach einem russischen Astronomen benannte Kardaschow-Skala. Sie ordnet Zivilisationen nach dem Grad ihrer Energiegewinnung. Dabei wĂ€re:

Stufe 1: Die Zivilisation kann die komplette verfĂŒgbare Energie ihres Planeten erschließen.

Stufe 2: Die Zivilisation hat komplette Kontrolle ĂŒber die Energie ihres Sonnensystems (z.B. mit einer Dyson-SphĂ€re)

Stufe 3: Die Zivilisation hat Kontrolle ĂŒber die komplette Energie ihrer Galaxis.

Carls Sagan hat die aktuelle Menschheit bei ca. 0,7 eingeordnet. Die Menschheit wie sie in StarTrek auftritt, bzw. die UFP schĂ€tze ich mal auf 1,5-1,8. Mehrdimensionale Wesen sind natĂŒrlich hier schwer einzuordnen, aber ich schĂ€tze jetzt einfach mal ein: In der Reihenfolge wie sie bisher aufgetaucht sind:

“Q” (>= 3): Unklar ob es sich dabei um ein einzelnes Wesen oder ein Kollektiv handelt, ist diese EntitĂ€t die wohl bisher mĂ€chtigste. MĂŒheloses interstellares Reisen, Gedankenkontrolle, scheinbar unbegrenzte Macht. Auch wenn nicht klar ist, woher Q seine Energie bezieht, defintiv ein 3er Kanditat.

Tkon (~2,3 auf der Höhe ihrer Macht): eine Zivilisation, die offenbar einst viele Sternensysteme beherrschte, ĂŒber die allerdings sonst wenig bekannt ist.

Traveler (2-3): wie gesagt, schwer einzuschĂ€tzen, aber mit der FĂ€higkeit sogar ĂŒber die Grenzen von Raum und Zeit zu reisen auch eher ein 3er Kandidat.

Energiewolke (~2): da dieses Wesen aus reiner Energie besteht, stellt sich natĂŒrlich die Frage, wie viel Energie genau? Mmn aber auf jeden Fall um 2 herum.

Edo Gods (>2): auch mehrdimensional und in Kontrolle ĂŒber einen ganzen Sternencluster.

ZurĂŒck zur Folge:

Die Götter der Edo veranschaulichen in dieser Folge ein alternatives Verhalten, weniger entwickelten Spezies gegenĂŒber. Im Gegensatz zur Prime Directive steuern sie die Entwicklung ihrer “Kinderspezies” und beschĂŒtzen sie. Das heißt nicht, dass dieser Weg in irgendeiner Hinsicht besser oder schlechter wĂ€re. Mit der Prime Directive sichert man zwar die Autonomie anderer Spezies, geht aber auch das Risiko ein, dass eine rĂ€uberische Spezies sich zu einer potentiellen Gefahr entwickelt.

Die Edo Götter herrschen natĂŒrlich paternalistisch, vermeiden aber so vielleicht viel unnötiges Leid. Man stelle sich die Frage, ob wir als Menschheit es akzeptieren wĂŒrden, uns unter die Herrschaft einer hochentwickelten, wohlmeinenden Alien-Spezies zu stellen, wenn diese dafĂŒr Krieg, Hunger und Leid fĂŒr immer beseitigt? Ich könnte das nicht auf die Schnelle entscheiden.

Zum Schluss gelingt es Picard und Riker, die Edo Götter zur Einsicht zu bewegen, dass Gesetze sich nie absolut setzen lassen und dass man Gesetze die man sich als Spezies oder Kollektiv gegeben hat, niemandem außerhalb aufzwingen sollte. Wesley wird gehen gelassen und Picard beschließt, die Menschen von der anderen Kolonie wegzuholen, um einen weiteren Konflikt zu vermeiden.🖖

StarTrekTagebuch, 6. Eintrag TNG S01F07 (Lonely Among Us): SpoilerAlert

Puh, ĂŒber die Folge gibt es viel, was mir duch den Kopf schießt, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

Also die Handlung beginnt damit, dass die Enterprise zwei Delegationen verfeindeter Spezies, die Antica und Selay, nach Paliarment (einen neutralen Planeten) bringen soll, da dort ĂŒber einen Frieden und ĂŒber die Aufnahme in die “United Federation of Planets” verhandelt werden soll, um die sich beide Spezies beworben haben.

Ich dachte bisher, die sog. “Starfleet” wĂ€re die Bezeichnung fĂŒr die Fraktion der Menschen und ihren VerbĂŒndeten, wobei die wahrscheinlich eher, wie der Name schon sagt, die Flotte oder Executive darstellt und die UFP den Planetenbund, also so etwas wie eine interstellare UN.

Die Antica und Selay bieten ein weiteres interessantes SciFi-Motiv: was passiert, wenn sich in einen Sonnensystem zwei intelligente Spezies unabhÀngig voneinander, aber zur selben Zeit entwickeln?

Man stelle sich vor, wir hÀtten mit Beginn der Weltraumforschung eine Àhnliche Zivilisation wie die unsere auf dem Mars entdeckt. Wie hÀtten wir reagiert? HÀtten die USA und Sowjetunion ihren Konflikt beigelegt, um gemeinsam Kontakt aufzunehmen? HÀtte man sie als Bedrohung angesehen? HÀtten sie uns als Bedrohung gesehen? Die Antica und Selay sahen sich offenbar gegenseitig als Bedrohung und sind beide wohl nicht wirklich zu einem Frieden bereit.

Abgesehen davon, eine andere kleine Sache, ĂŒber die ich sehr positiv ĂŒberracht war, war Rikers Reaktion auf die kulinarischen Gepflogenheiten der Antica, die verlangt haben, lebende Nutztiere an Bord zu beamen, um sie frisch zu schlachten. Um die Verwirrung Yars darĂŒber zu erklĂ€ren, sagt er nur:

“We no longer enslave animals for food purposes.”

Die Materie-Energie-Wandler, die zum Beamen genutzt werden, sind wohl auch in der Lage organische Rohstoffe in beliebige Nahrung zu verwandeln, ohne dass ein Tier dafĂŒr getötet werden muss. NatĂŒrlich haben wir heute noch nicht dieselbe Technik, aber wenn man sich Sachen wie Beyond Meat anschaut, bin ich optimistisch, dass auch wir es in naher Zukunft nicht mehr fĂŒr notwenig halten mĂŒssen, Tiere fĂŒr unser Essen zu töten. Um so erstaunter bin ich, dass schon fĂŒr die Macher von StarTrek vor 40 Jahren, eine vegane ErnĂ€hrung offenbar Teil ihres optimistischen Zukunftsbildes war.

Da ich TOS nicht geschaut habe, interessiert mich, ob dieses Thema schon vor TNG angesprochen wurde?

ZurĂŒck zur Handlung: WĂ€hrend die Crew der Enterprise damit beschĂ€ftigt ist, dass sich die beiden Delegationen nicht an die Gurgel gehen, durchfliegt das Schiff auf dem Weg nach Parliament eine eigenartige Energiewolke. Etwas davon scheint unbemerkt auf die Enterprise zu gelangen und von den Crewmitgliedern Besitz zu ergreifen. Als eine Art Kurzschluss springt es ĂŒber die Sensoren erst auf Commander Worf, dann auf Dr. Crusher und noch auf andere, bis es schließlich Picard erreicht. Das Wesen scheint besonders an ihm interessiert, da auch es sich nach Wissen und Erkundung sehnt. Der besessene Picard lĂ€sst das Schiff wenden, lĂ€hmt die anderen Crewmitglieder und beamt sich in die Wolke, um sich mit ihr zu vereinigen.

Speaking of Beamen:

So wie ich es bisher mitbekommen habe, funktioniert der Transport ĂŒber kurze Distanzen in StarTrek als eine Art der Teleportation. Da Materie und Energie im Grunde genommen dasselbe sind, zerlegt der Transporter beim Beamen eine Person (oder auch Essen) in ein Energie-Schema, welches sich per Lichtgeschwindigkeit ĂŒbertragen und an einem anderen Ort wieder zusammensetzen lĂ€sst.

Zwei Sachen sind hierbei interessant: 1. Monismus bzw. Materialismus im Bezug auf das Bewusstsein. Sprich, eine Person besteht einzig und allein aus der Summe ihrer MolekĂŒle, ein Bewusstsein ist direkt an die Materie des Körpers gebunden und eine davon unabhĂ€ngige “Seele” existiert nicht. Das sehe ich ĂŒbrigens genauso, nur weiß ich, dass die meisten anderen Menschen, gerade Religöse, dem wohl vehement widersprechen wĂŒrden.

  1. Wie verhĂ€lt es sich mit dem Energieschema, welches nun den gesamten “Bauplan” eines Menschen oder eines Gegenstandes speichert? Ist dieses Schema einzigartig und wird bei der Rematerialisierung quasi verbraucht oder ist es mit zusĂ€tzlichem Energieaufwand vielleicht sogar duplizierbar? Wenn man mehrere Picards materialisieren könnte, welcher wĂ€re der “Echte”? (Ich bin mir fast schon sicher, dass wird in zukĂŒnftigen Folgen ein Thema)

In dieser Folge passiert beim Beamen etwas sehr interessantes: der besessene Picard beamt sich wie gesagt von der Enterprise in die Wolke, aber ohne sich dort wieder zu rematerialisieren, sondern nur als Energie-Schema. Die Vereinigung mit diesem Wesen (ich musste da ĂŒbrigens die ganze Zeit an den intelligenten Ozean aus Stanislaw Lems Solaris denken) scheint nicht zu funktionieren und der Energie-Picard versucht nach ein paar Stunden wieder in das Schiff zu gelangen.

Die Rematerialisierung klappt auch, aber interessanterweise nur auf das letzte bekannte Schema, wie auf einen alten Speicherstand, bei dem der aktuelle Fortschritt verloren geht. Der rematerialiserte Picard hat also keine Erinnerung an die Zeit in der Wolke, technisch gesehen, war dieser Picard auch nie dort.

Also der Beamer bietet wohl das Potential einige paradoxe Geschehnisse auszulösen. Ich bin gespannt auf die weiteren Folgen und ob der Konflikt zwischen den Antica und den Selay vielleicht doch noch gelöst werden kann. 🖖

StarTrekTagebuch, 5. Eintrag TNG S01F06 (Where No One Has Gone Before): SpoilerAlert

Eine weitere großartige Folge, die ihr Licht mehr auf die technischen Möglichkeiten wirft, die die Zukunft in StarTrek zu bieten hat. In dieser Folge spielen weniger unbekannte Spezies eine Rolle (zumindest vorerst), sondern es geht um die Starfleet selbst, genauer um den Warp-Antrieb.

Ein ĂŒberheblicher menschlicher Ingenieur und sein nicht-menschlicher Assistent sind zu Gast auf der Enterprise um einige Tests am Warp-Antrieb durchzufĂŒhren. Diese sollen schon zur Verbesserung bei einigen anderen Schiffen beigetragen haben, machen aber auf den ersten Blick keinen Sinn fĂŒr die Ingenieure der Enterprise.

Nach einer Beschleunigung mit den neuen Konfigurationen heizt der Warp-Antrieb plötzlich mit weit mehr als Warp 10 durchs All und katapultiert die Enterprise “where no one has gone before”, nĂ€mlich um 2.700.000 Lichtjahre und mehrere Galaxien weit in unbekanntes Terain.

Speaking of (das wird in Zukunft wohl eine regelmĂ€ĂŸige Unterkategorie) der Warp-Antrieb:

Nahezu jede Science Fiction die interstellare Reisen beinhaltet, muss sich mit dem Problem der Lichtgeschwindigkeit auseinanderzusetzen. Diese ultimative Grenze der Ausbreitung, nicht nur von Licht, sondern von jeglicher Information, ist in der realen Welt (noch) unĂŒberwindlich. Massereiche Objekte, ganz zu schweigen von großen Raumschiffen, auf auch nur einen Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, wĂŒrde immense Mengen an Energie verschlingen und auch die Wahrnehmung der Zeit fĂŒr die Reisenden verĂ€ndern. SpĂ€testens hier wird also der Raum der Fiction betreten und eine futuristische Technologie oder ein bis dahin unentdecktes natĂŒrliches PhĂ€nomen erdacht, die solche Reisen eben doch möglich werden lassen.

Sei es der Hyperraum in Star Wars, die Masseneffektantriebe und Portale in Mass Effect oder das Wurmloch in Interstellar (mein bisheriger Favorit) oder eben der Warp-Antrieb. Soweit ich es bisher beurteilen kann, ist das eine sehr komfortable und kontrollierbare Möglichkeit des Reisens auf verschiedenen Stufen der Über-Lichtgeschwindigkeit.

Es wird zwar nicht direkt erwĂ€hnt, aber ich nehme mal an (berichtigt mich wenn ich falsch liege), dass so etwas wie Warp 1.5 den Faktor beschreibt,mit dem die Lichtgeschwindigkeit ĂŒberschritten wird? Also 1.5 fĂŒr anderthalbfache LG oder Warp 8 fĂŒr achtfache LG?

Zeit fĂŒr ein wenig Mathe (sry, wem das jetzt zu nerdig wird, aber hey, wir sind bei StarTrek, selber Schuld):

Die LG c = 300.000 km/s (ĂŒbern Daumen 1 Mrd. km/h).

In Relation: Licht von der Erde zum Mond braucht ca. 1,3 Sekunden, von der Sonne zur Erde ca. 8 Minuten.

Bei einer bequemen Reisegeschwindigkeit Warp 1.5 (also 1,5*c nach meiner Vermutung) könnte die Enterprise in nur knapp 6 Minuten von der Erde zur Sonne Reisen.

FĂŒr einmal quer durch die Planetenzone unseres Sonnensytems – also vom einem Ende der Neptunumlaufbahn (Pluto ist kein Planet sorry not sorry) zum anderen: ca. 9 Mrd. Kilometer – mĂŒsste man schon einen Gang höher schalten. Mit Warp 5 in knapp 2 Stunden machbar.

Aber wir wollen ja interstellar Reisen:

Der nĂ€chste Stern Proxima Centauri ist 4,2 Lichtjahre entfernt. Nach meiner These wĂŒrde man also selbst mit Warp 10 (was die obere Grenze zu sein scheint) ein knappes halbes Jahr dafĂŒr brauchen.

In der aktuellen Folge wird gesagt, man habe schon 17% der Milchstraße erforscht und das nach wieviel? 200 Jahren?

Das kann nicht hinhauen, merke ich gerade selber. Also entweder hat Warp doch nichts mit Lichtgeschwindigkeit zu tun oder es ist vielleicht nicht der Faktor, sondern sowas wie der Exponent zur LG (die Mathe dazu spar ich mir aber jetzt😅).

Weiter mit der Folge:

Nachdem die Crew beschlossen hat, mit derselben Methode zurĂŒckzureisen, stellt sich heraus, dass nicht der arrogante Ingenieur, sondern sein “Assistent” fĂŒr die SprĂŒnge verantwortlich ist. Dieser erklĂ€rt, dass neben Raum und Zeit auch Gedanken Energie besitzen und so die Grenzen der beiden ersteren sprengen können. Wie zum Beweis hat die Enterprise bei diesem zweiten Sprung nicht nur die Position im Raum, sondern anscheinend auch in der RealitĂ€t/Dimension gewechselt und die Gedanken der Crewmitglieder beginnen Gestalt anzunehmen.

Der Assistent gibt sich als Angehöriger der Spezies der “Traveler” zu erkennen, die diese “Gedankenkraft” kontrollieren und fokusieren können und damit durch verschiedene RealitĂ€ten reisen.

Ziel des Travelers ist es, Angehörige anderer Spezies zu finden, die ebenfalls eine Veranlagung fĂŒr diese Kraft haben und er eröffnet Picard, das Wesley ein solcher Kandidat ist.

Sichtlich geschwĂ€cht von zwei SprĂŒngen gelingt es dem Traveler schließlich doch, mit der geballten Gedankenkraft der Crew, die Enterprise wieder in die ursprĂŒngliche RealitĂ€t und und an den ursprĂŒnglichen Ort zurĂŒckzuschicken. Er selbst verblasst dabei, offenbar auf dem Weg in eine andere RealitĂ€t.

Ich finde es Klasse, dass bisher fast in jeder Folge eine Spezies auftaucht, die den Menschen weit ĂŒberlegen, aber (bis auf Q vielleicht) immer gutmĂŒtig ist und eher Wissen und Weisheit sucht, als Eroberung und Zerstörung. Wobei es bestimmt auch welche gibt (irgendwas mit Bork?), die nicht so nett sind.

Puh, das war ein langer Eintrag. Danke fĂŒrs Lesen und bis bald.🖖

StarTrek StarTrekTagebuch, 4. Eintrag TNG S01F05 (The Last Outpost): SpoilerAlert

In dieser Folge begegnen mir gleich zwei neue Spezies. Eine davon wurde schon in der Farpoint-Folge erwÀhnt: die Ferengi. Die zweite sind die Tkon, bzw. ein Vertreter des untergegangenen Tkon-Reiches.

ZunĂ€chst zu Ersteren: ĂŒber die Ferengi ist auch der Crew der Enterprise wenig bekannt. Sie werden grob beschrieben als “Yankee-Traders” also im positiven Sinne HĂ€ndler, im negativen Schmuggler, die einzig und allein auf Profit aus sind. Data beschreibt sie als “worst kind of capitalists” (is there any good kind?), was mich erneut schmunzeln lĂ€sst, da das wohl, in den 80ern und auch heute, ein Titel wĂ€re, den viele auch den USA, oder generell dem westlichen Kapitalismus, geben wĂŒrden.

Dadurch wird mir auch langsam klar wie sehr sich StarTrek von anderer Science Fiction unterscheidet. Das hier ist keine Galaxy far far away mit feudalen Strukturen und auch keine orwellsche Dystopie, sondern eine menschlichen Zukunft, in der Interessen wie Eroberung, Ausbeutung, Macht und Profit so ziemlich ĂŒberwunden sind (zumindest von den Menschen und ihren VerbĂŒndeten) und allein Entdeckung, Forschung und gegenseitiges Lernen eine Rolle spielen.

Die hyperkapitalistischen Ferengi werden daher als weniger entwickelt angesehen (und sind auch optisch nicht gerade ansehnlich).

Zum Plot der Folge:

Die Crew erkennt, nach einigem hin und her, das beide Schiffe, die Enterprise und das der Ferengi. Von einem Kraftfeld des nahen Planeten festgehalten werden und ihnen langsam die Energie ausgeht. Picard und Tarr (der Captain der Ferengi) einigen sich darauf, ein gemeinsames Bodenteam zu entsenden. Auf dem Planeten kommt es zum Konflikt und bald erwacht eine Art WĂ€chter des Tkon-Reiches. Der ĂŒberwindet den Schock ĂŒber den Untergang seiner kompletten Zivilisation(!) ziemlich schnell und unterzieht beide Spezies (Ă€hnlich wie Q in der ersten Folge) einem Test (ich musste sehr lachen als er zuerst meinte: “bipedals, excellent”, was wohl schon mal ein wichtiges Kriterium zu sein scheint).

Dabei spielt wieder die Prime Directive eine Rolle, die (wie ich schon im letzten Eintrag vermutet hatte) besagt, das man weniger entwickelte Zivilisationen ihren eigenen Weg finden lassen soll und ihnen z.B. Waffen, aber auch fortschrittliche Technik oder Medizin verwehrt.

Das wird vom WĂ€chter zunĂ€chst in Frage gestellt und auch die Ferengi (fĂŒr die ja nur der Profit zĂ€hlt) springen darauf an und beschuldigen die Menschen egoistisch zu handeln. Nach einer Mutprobe und einigen weisen Worten von Sun Tzu lĂ€sst sich der WĂ€chter jedoch beschwichtigen und lĂ€sst die Enterprise und auch das Ferengi-Schiff frei.

Danach legt er sich wieder schlafen um auf die NĂ€chsten zu warten, die um Einlass in sein (untergegangenes?) Reich bitten. Whatever.

Hoffentlich tauchen die Tkon oder was von ihnen ĂŒbrig ist, auch in den nĂ€chsten Folgen auf, denn ich war schon bei Mass Effect (sry der Vergleich wird öfter kommen) großer Fan untergegangener Alien-Zivilisationen, wie den Protheanern.🖖

StarTrekTagebuch, 3. Eintrag TNG S01F04 (Code of Honor): SpoilerAlert

Ok, diese Folge ist eine, bei der man beobachten kann, wie viel subtiler Rassismus, selbst in den spÀten 80ern, Einzug in Serien findet. Auch wenn StarTrek, meines Wissens nach, als seiner Zeit voraus gilt, was das angeht, finden sich leider in dieser Folge etliche rassistische Motive, auf welche ich hier, neben der restlichen Handlung, hinweisen will.

Die Folge spielt bei Ligon II, deren Einwohner als sehr menschenĂ€hnlich aber weniger fortschrittlich angekĂŒndigt werden und, wie sich herausstellt, alle schwarz sind.

Die Ligoner werden optisch mit einer bunten Mischung aus Steampunk und traditionell-afrikanischer Kleidung dargestellt. DarĂŒber hinaus baut sich ihre Kultur um einen strikten Ehrenkodex auf, im Gegensatz zur rational-wissenschaftlichen Kultur der Menschen von der Erde.

Als ob der Topos des “edlen Wilden” damit nicht schon genug bedient wĂ€re, wird Lt. Yar von ihrem AnfĂŒhrer entfĂŒhrt, der sie heiraten(!) will. Seine bisherige 1. Frau (natĂŒrlich haben Ligoner auch Vielehen) ist davon nicht begeistert und fordert Yar zum Duel.

Ein kleiner Twist zur bisherigen Darstellung der Ligoner ist ihre Gesellschaftsstruktur. Es stellt sich heraus, dass es Frauen sind, die sich die MĂ€nner aussuchen und nicht umgekehrt, da sie in der Gesellschaft das gesamte Land und die ReichtĂŒmer besitzen. Den EhemĂ€nnern kommt dabei die nur Rolle des BeschĂŒtzers und “Regenten” zu (obwohl, wie sich zeigt, die Ligonerinnen durchaus in der Lage sind zu kĂ€mpfen), der aber abgesetzt wird, sobald die reichste Frau sich einen neuen Partner erwĂ€hlt. Am Ende gelingt es der Crew der Enterprise, das Duel ohne tödliche Verluste auf beiden Seiten zu beenden und einen seltenen Impfstoff (der Grund weshalb sie eigentlich bei Ligon II sind) zu erhalten, ohne die Prime Directive zu verletzen. Zur Prime Directive: Da ich mich ja von sĂ€mtlichen Wikis oder anderen Spoilern fernhalte, weiß ich bisher nicht, was die Prime Directive (so was wie das Grundgesetz der Sternenflotte?) genau besagt. Jedenfalls konnte die Crew der Enterprise dadurch nicht einfach ihre fortschrittlichen Waffen einsetzen, um die Ligoner zur Aufgabe zu zwingen, sondern musste sich auf ihre Spielregeln einlassen, was mir zuerst ziemlich unlogisch vorkam.

Wahrscheinlich geht es darum, weniger entwickelten Zivilisationen, keine fortschrittliche Technologie in die HĂ€nde zu geben, oder auch nur zu zeigen, da man die Auswirkungen nicht kontrollieren kann (erinnert mich an das Problem mit den Kroganern im Mass Effect Franchise).

Und noch etwas ist mir aufgefallen, dass ich vielleicht in den nĂ€chsten Folgen noch durchblicke: Die Farben der Uniformen. Ich weiß, dass in TOS Spock blau trĂ€gt, Kirk gelb und das die Crewmitglieder mit roten Uniformen immer erschossen werden. In TNG trĂ€gt Picard rot (und wird offensichtlich nicht erschossen), genauso wie Riker und La Forge – Data, Worf und Yar tragen gelb und Dr. Crusher trĂ€gt Blau, bei Troi scheint es zu wechseln.

Ich versuche mir die ganze Zeit einen Reim darauf zu machen, was die Farben bedeuten. Ich dachte an gelb fĂŒr Lieutenant, rot fĂŒr irgendwas ĂŒber Lieutenant (was ist dann mit Kirk?) und blau fĂŒr non-militaries, also Wissenschaftler, Ärtzte oder Berater? Whatever, vielleicht kann mir jemand sagen ,ob ich da auf dem Holzweg bin.

Als Fazit lĂ€sst sich sagen, dass man an dieser Folge sieht, dass auch StarTrek ein Produkt seiner Zeit und keineswegs frei und unbeeinflusst von rassistischen und kolonialen Sterotypen ist. Ich finde es jednfalls, bei aller Liebe zu der Serie, wichtig, so etwas zu erkennen und zu reflektieren.🖖

StarTrekTagebuch, 2. Eintrag TNG S01F03 (The Naked Now):

(natĂŒrlich SpoilerAlert)

Im Gegensatz zur 1. Folge, wurde es jetzt etwas humorvoller.

Soweit ich es verstanden habe, bewirken die Verschiebungen in der Gravitation eines sterbenden roten Zwerges die Entstehung von Alkohol im Stoffwechsel der Crewmitglieder. Was mir unklar ist, warum das nicht alle Crewmitglieder gleichermaßen betrifft, sondern sich wie ein Virus verbreitet. Whatever.

Auch dachte ich zuerst, dass es ein Protokoll gibt, nach dem in solchen FÀllen einer Epidemie, vor allem wenn sie den Verstand betrifft, das Kommando automatisch an Lt. Commander Data geht, da er ja nicht befallen werden kann. Das stellt sich aber als falsch raus und Data wird auch befallen (was ein ziemlicher Konstruktionsfehler ist, wenn ihr mich fragt). Speaking of ma'boy Data: es stellt sich heraus, dass er eine vollumfÀngliche Koitus-Funktion hat! Das wirft viele Fragen auf:

  1. Warum? Ernsthaft. WARUM?!

  2. Hat er auch einen Sexualtrieb? Bzw. hat er irgendwas davon?

  3. Wie kann ich mir das Debugging eines solchen Moduls vorstellen? Trial and error mit freiwilligen Testpersonen?

  4. (das kommt bestimmt in spÀteren Folgen, deshalb eher rethorisch) Wie viel freien Willen hat Data? Könnte ihn ein Captain auch zu ihrem/seinem Sexsklaven machen?

  5. Wo finde ich die Fanfictions dazu?

Ok, genu von Data, auch fĂŒr einige andere Crewmitglieder bietet diese Folge viel Charakterentwicklung (in vino veritas):

La Forge, obwohl er mit seinen Google-Glasses das gesamte elektromagnetische Spektrum wahrnehmen kann, sehnt sich nach der limiterten Sicht biologischer Augen.

Yar, die knallharte Sicherheitschefin, ist insgeheim ein Fashion-Girl und sexuell sehr aufgeschlossen. Generell scheint Alkohol alle Frauen in StarTrek promiskuitiv werden zu lassen.đŸ€”

Troi ist einfach nur next-level-Emo.

Und auch bei Wesley stelle ich keine große VerĂ€nderung fest. Immer noch nerviger Teenager, der am Ende den Tag rettet (wobei sie eigentlich erst durch ihn ernsthaft in Gefahr geraten sind). Abgesehen, das die Wirkung von Alkohol natĂŒrlich maßlos ĂŒbertrieben dargestellt wurde, frage ich mich, ob er in der utopischen Zukunft von StarTrek immernoch so selbstverstĂ€ndlich konsumiert wird?

Das wars fĂŒr heute. Und denkt dran: Don't drink and fly spaceships. 🖖

StarTrekTagebuch 1. Eintrag TNG S01F01 (Encounter at Farpoint, Teil 1 & 2):

Auf geht's: (und natĂŒrlich Spoiler-Alert)

Was ich gleich zuerst feiere ist die nicht gerade subtile Gesellschaftskritik. Als Picard das Verhalten der Menschheit des 2. Jahrtausend als “childish behavoir” bezeichnet, welches lĂ€ngst ĂŒberwunden ist.

Nachdem der erste cringe ĂŒberwunden ist, startet die erste Folge schon hochphilosophisch. Ist eben dieses Verhalten eines brutalen und rĂ€uberischen Primaten die menschliche Natur, oder sind wir darĂŒber hinausgewachsen? Q, ein Wesen das scheinbar wesentlich weiter auf der Kardaschow-Skala steht, spielt hier den Richter.

Als Test steht die Lösung des RÀtsels auf der Farpoint-Station (einfallsreicher Name) and deren Bewohner, die Bandi (was keine Menschen sind?), welche sich um Mitgliedschaft in der Starfleet bewerben.

Als ob die Folge noch nicht genug ĂŒbermĂ€chtige Spezies hat, spielen auch noch zwei Formwandler-Spacequallen eine Rolle, aber genug zu Handlung.

Was ist mein erster Eindruck:

Picard ist weniger der strahlende (amerikanische) Held sondern eher ein kĂŒhler und rationaler Profi und Diplomat, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lĂ€sst. Da bin ich schonmal angenehm ĂŒberrascht. Auch sonst ergĂ€nzt sich die bisher vorgestellte Crew sehr gut.

Es ist zwar erst die erste Folge, aber ich glaube ich habe mit Commander Data schon meinen Lieblingscharakter gefunden. Ich hatte ihn erst fĂŒr einen Vulcanier und Discount-Spock gehalten (wobei ich da wohl nicht der einzige bin). Ich liebe ja Stories ĂŒber menschenĂ€hnliche KIs, gerade, wenn sie nicht Skynet-mĂ€ĂŸig bösartig sind. Am Ende haben Picard und seine Crew Q's moralischen Test bestanden und Q verschwindet (vorerst).

Ok, das wars mit meiner ersten Review und ich kann sagen, ich wurde von der ersten Folge schonmal alles andere als enttĂ€ucht.🖖