StarTrekTagebuch, 5. Eintrag TNG S01F06 (Where No One Has Gone Before): SpoilerAlert

Eine weitere großartige Folge, die ihr Licht mehr auf die technischen Möglichkeiten wirft, die die Zukunft in StarTrek zu bieten hat. In dieser Folge spielen weniger unbekannte Spezies eine Rolle (zumindest vorerst), sondern es geht um die Starfleet selbst, genauer um den Warp-Antrieb.

Ein überheblicher menschlicher Ingenieur und sein nicht-menschlicher Assistent sind zu Gast auf der Enterprise um einige Tests am Warp-Antrieb durchzuführen. Diese sollen schon zur Verbesserung bei einigen anderen Schiffen beigetragen haben, machen aber auf den ersten Blick keinen Sinn für die Ingenieure der Enterprise.

Nach einer Beschleunigung mit den neuen Konfigurationen heizt der Warp-Antrieb plötzlich mit weit mehr als Warp 10 durchs All und katapultiert die Enterprise “where no one has gone before”, nämlich um 2.700.000 Lichtjahre und mehrere Galaxien weit in unbekanntes Terain.

Speaking of (das wird in Zukunft wohl eine regelmäßige Unterkategorie) der Warp-Antrieb:

Nahezu jede Science Fiction die interstellare Reisen beinhaltet, muss sich mit dem Problem der Lichtgeschwindigkeit auseinanderzusetzen. Diese ultimative Grenze der Ausbreitung, nicht nur von Licht, sondern von jeglicher Information, ist in der realen Welt (noch) unüberwindlich. Massereiche Objekte, ganz zu schweigen von großen Raumschiffen, auf auch nur einen Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, würde immense Mengen an Energie verschlingen und auch die Wahrnehmung der Zeit für die Reisenden verändern. Spätestens hier wird also der Raum der Fiction betreten und eine futuristische Technologie oder ein bis dahin unentdecktes natürliches Phänomen erdacht, die solche Reisen eben doch möglich werden lassen.

Sei es der Hyperraum in Star Wars, die Masseneffektantriebe und Portale in Mass Effect oder das Wurmloch in Interstellar (mein bisheriger Favorit) oder eben der Warp-Antrieb. Soweit ich es bisher beurteilen kann, ist das eine sehr komfortable und kontrollierbare Möglichkeit des Reisens auf verschiedenen Stufen der Über-Lichtgeschwindigkeit.

Es wird zwar nicht direkt erwähnt, aber ich nehme mal an (berichtigt mich wenn ich falsch liege), dass so etwas wie Warp 1.5 den Faktor beschreibt,mit dem die Lichtgeschwindigkeit überschritten wird? Also 1.5 für anderthalbfache LG oder Warp 8 für achtfache LG?

Zeit für ein wenig Mathe (sry, wem das jetzt zu nerdig wird, aber hey, wir sind bei StarTrek, selber Schuld):

Die LG c = 300.000 km/s (übern Daumen 1 Mrd. km/h).

In Relation: Licht von der Erde zum Mond braucht ca. 1,3 Sekunden, von der Sonne zur Erde ca. 8 Minuten.

Bei einer bequemen Reisegeschwindigkeit Warp 1.5 (also 1,5*c nach meiner Vermutung) könnte die Enterprise in nur knapp 6 Minuten von der Erde zur Sonne Reisen.

Für einmal quer durch die Planetenzone unseres Sonnensytems – also vom einem Ende der Neptunumlaufbahn (Pluto ist kein Planet sorry not sorry) zum anderen: ca. 9 Mrd. Kilometer – müsste man schon einen Gang höher schalten. Mit Warp 5 in knapp 2 Stunden machbar.

Aber wir wollen ja interstellar Reisen:

Der nächste Stern Proxima Centauri ist 4,2 Lichtjahre entfernt. Nach meiner These würde man also selbst mit Warp 10 (was die obere Grenze zu sein scheint) ein knappes halbes Jahr dafür brauchen.

In der aktuellen Folge wird gesagt, man habe schon 17% der Milchstraße erforscht und das nach wieviel? 200 Jahren?

Das kann nicht hinhauen, merke ich gerade selber. Also entweder hat Warp doch nichts mit Lichtgeschwindigkeit zu tun oder es ist vielleicht nicht der Faktor, sondern sowas wie der Exponent zur LG (die Mathe dazu spar ich mir aber jetzt😅).

Weiter mit der Folge:

Nachdem die Crew beschlossen hat, mit derselben Methode zurückzureisen, stellt sich heraus, dass nicht der arrogante Ingenieur, sondern sein “Assistent” für die Sprünge verantwortlich ist. Dieser erklärt, dass neben Raum und Zeit auch Gedanken Energie besitzen und so die Grenzen der beiden ersteren sprengen können. Wie zum Beweis hat die Enterprise bei diesem zweiten Sprung nicht nur die Position im Raum, sondern anscheinend auch in der Realität/Dimension gewechselt und die Gedanken der Crewmitglieder beginnen Gestalt anzunehmen.

Der Assistent gibt sich als Angehöriger der Spezies der “Traveler” zu erkennen, die diese “Gedankenkraft” kontrollieren und fokusieren können und damit durch verschiedene Realitäten reisen.

Ziel des Travelers ist es, Angehörige anderer Spezies zu finden, die ebenfalls eine Veranlagung für diese Kraft haben und er eröffnet Picard, das Wesley ein solcher Kandidat ist.

Sichtlich geschwächt von zwei Sprüngen gelingt es dem Traveler schließlich doch, mit der geballten Gedankenkraft der Crew, die Enterprise wieder in die ursprüngliche Realität und und an den ursprünglichen Ort zurückzuschicken. Er selbst verblasst dabei, offenbar auf dem Weg in eine andere Realität.

Ich finde es Klasse, dass bisher fast in jeder Folge eine Spezies auftaucht, die den Menschen weit überlegen, aber (bis auf Q vielleicht) immer gutmütig ist und eher Wissen und Weisheit sucht, als Eroberung und Zerstörung. Wobei es bestimmt auch welche gibt (irgendwas mit Bork?), die nicht so nett sind.

Puh, das war ein langer Eintrag. Danke fürs Lesen und bis bald.🖖