Aus Hypergrid und Umgebung

Interna

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, meinem Blog zu folgen, ohne immer wieder das Blog selbst aufrufen (oder gar erst googlen) zu müssen.

Als Newsfeed

Aus Hypergrid und Umgebung bietet etwas, was früher für Blogs und Newssites unerläßlich war, heutzutage aber leider von vielen als veraltet und/oder unnötig angesehen wird: einen RSS-Feed. Die Feedadresse lautet:

Das heißt: Es gibt nicht nur einen Feed. Jedes Hashtag hat seinen eigenen Feed, falls man nur einem bestimmten Hashtag folgen will oder mehreren. Die Feedadresse beinhaltet dann das jeweilige Hashtag, z. B.:

Und so weiter. Wer ein interessantes Hashtag findet und dem finden will, kann sich so ganz einfach seine eigene Feed-URL basteln.

Im Fediverse

Aus Hypergrid und Umgebung läuft auf einer Blogplattform namens WriteFreely, und die ist Teil des Fediverse.

Aber was ist das Fediverse nun?

Das Fediverse ist der wahr gewordene Traum von der totalen Dezentralität und Vernetzung von Online-Diensten.

Man stelle sich einmal vor, Dienste wie Facebook, Instagram, Twitter, YouTube usw. wären keine riesigen Monolithen, die jeweils geschlossen komplett einem einzigen großen Konzern gehören, der sie betreibt, der sie kontrolliert und der hemmungslos Daten abschnorchelt und verkauft. Man stelle sich vor, sie wären mehr wie E-Mail: ein einziger großer „Dienst“, aber betrieben von vielen großen und kleinen Anbietern mit jeweils eigenen Instanzen. Und trotzdem können alle miteinander kommunizieren – bei E-Mail kann man ja auch lustig Mails hin- und herschicken zwischen Google Mail, GMX, T-Online, Posteo oder auch dem kleinen privaten Mailserver, den man bei sich zu Hause betreibt. Ja, man stelle sich vor, man könnte so etwas wie Facebook oder Twitter bei sich zu Hause auf einem eigenen Server betreiben.

Oder für diejenigen, die sich mit virtuellen Welten besser auskennen: Man stelle sich vor, diese Dienste wären nicht so wie Second Life, das ja komplett unter der Diktatur von Linden Lab steht, und mehr so wie OpenSim, wo hunderte, ja, tausende große und kleine Grids nebeneinander existieren und sogar noch über das Hypergrid miteinander verbunden sind. Wo man sich auf einem Grid einen Avatar anlegen kann, der dann auf allen möglichen anderen Grids von ganz anderen Betreibern herumlaufen kann.

So, jetzt gehe ich noch einen Schritt weiter: Man stelle sich vor, man hätte auf einem hypothetischen dezentralen Facebook einen Account und könnte damit Nutzern auf einem dezentralen Twitter folgen. Oder Videokanälen auf einem dezentralen YouTube. Oder Blogs auf einem dezentralen Medium. Man bräuchte nicht einmal mehr bei jedem Dienst ein Konto, nur um den Nutzern auf dem Dienst folgen zu können.

Das klingt wie eine schöne Utopie – ist aber schon lange Realität. Das, was ich gerade beschrieben habe, gibt es schon genau so. Das ist nämlich das Fediverse.

Zunächst einmal besteht das Fediverse aus jeder Menge einzelnen Diensten, die alle gewisse Dinge gemeinsam haben: Sie sind frei, nicht nur frei wie Freibier, sondern frei wie Freiheit, freie Rede und freie Lizenzen. Kostenlos sind sie sowieso, und sie verschachern auch keine Nutzerdaten. Sie sind quelloffen, und jeder kann seine eigene Instanz davon betreiben. Sie gehören keinen Unternehmen, die Profit machen wollen und Gefahr laufen, von irgendeinem Großkonzern geschluckt zu werden. Sie können also nicht feindlich übernommen und aufgekauft werden.

Und vor allem sind sie in sich dezentral: Jeder dieser Dienste ist darauf ausgelegt, sich über etliche Instanzen zu verteilen. Und diese Instanzen sind miteinander verbunden und kommunizieren miteinander. Das ist aber keine Lastverteilung, also nicht wie die Kommunikation zwischen den US-Servern von facebook.com und den EU-Servern von facebook.com. Das sind komplett voneinander unabhängige Instanzen desselben Dienstes, die jeweils eigene Betreiber haben. Franchise-Systeme sind das auch nicht, weil es bei diesen Diensten niemanden gibt, der über alle Instanzen das Sagen hat. Auch die Entwickler haben das nicht. Jeder kann seine Instanzen so betreiben, wie er lustig ist.

Und was gibt es da?

Es könnte fast schon eine Rule of the Internet sein: Wenn es existiert, gibt es ein Pendant im Fediverse. Die Formel ist eigentlich immer die gleiche: $FEDIVERSE_DIENST ist wie $KOMMERZIELLERAMIDIENST, aber frei, dezentral, unkommerziell, und es verkauft nicht deine privaten Daten gegen deinen Willen. Da gibt es beispielsweise:

  • Mastodon: wie Twitter, aber …, und man hat auf den meisten Instanzen 500 Zeichen statt nur 280 (und Donald Trump war da auch nie); ist übrigens mit Abstand der größte Dienst im Fediverse
  • Pleroma: wie Twitter, aber …, und man hat einige tausend Zeichen
  • Friendica: wie Facebook, aber …, und es kann mehr
  • Hubzilla: wie Facebook, aber …, und es kann noch mehr (es ist eigentlich mehr ein Social Content Management System, also Facebook trifft Joomla! trifft jeden zweiten irgendwie vorstellbaren Cloud-Dienst)
  • Pixelfed: wie Instagram, aber … und ohne Magersucht
  • PeerTube: wie YouTube, aber …
  • Funkwhale: wie Soundcloud oder Bandcamp, aber …
  • WriteFreely: wie Medium (okay, kennt hier keiner, also wie wordpress.com oder so), aber …
  • Lemmy: wie Reddit, aber …
  • Bookwyrm: wie GoodReads (kennt hier auch keiner, aber trotzdem), aber …

Der eigentliche Knaller ist jetzt aber nicht, daß die alle in sich dezentral sind. Sie sind nämlich auch miteinander „föderiert“. Sie können sich miteinander verbinden, denn sie sprechen im wesentlichen eine gemeinsame Sprache: ActivityPub. Das ist erst seit 2018 standardisiert, aber es ist enorm, was in der Zeit entstanden ist. (Von den genannten Diensten nutzen Friendica und Hubzilla ActivityPub nicht standardmäßig, es muß vom Nutzer aktiviert werden. Aber die beiden haben es erst nachträglich eingebaut.)

Es gibt tatsächlich noch sehr viel mehr als diese Dienste, aber viele sind erst in frühen Entwicklungsstadien und haben noch keine öffentlichen Instanzen, andere sind wieder eingeschlafen (die leidvolle Erfahrung habe ich ja mit Plume gemacht, das auch unter „wie Medium, aber …“ fällt). Und nicht jeder kann ActivityPub. Diaspora* beispielsweise, das einstmals größte dezentrale Social Network, bei dem Google+ sein Aussehen schamlos geklaut hat, tut das nicht. Nur Friendica und Hubzilla können es von außen „anbohren“.

Auch Digitalcourage hat einen Artikel über das Fediverse, falls sich jemand da weiter informieren möchte.

Und darüber kann man dir folgen?

Zumindest über gewisse Dienste.

Mit ziemlicher Sicherheit kann man WriteFreely-Blogs folgen von

  • Mikrobloggingdiensten wie Mastodon, Pleroma und Misskey (aber mit denen soll man sowieso allem folgen können, was ActivityPub kann)
  • facebookartigen Diensten wie Friendica, Hubzilla, Misty sowie Mistys verschiedenen experimentellen Verwandten

Über andere Dienste kann ich nichts sagen, denn was die Föderation von Dienst zu Dienst geht, gibt's Erfahrungen weit überwiegend nur mit Verbindungen mit Mastodon und vielleicht noch Pleroma.

Jedenfalls, wenn ihr ein Konto bei einem dieser Dienste habt, tragt ihr als neuen Kontakt das hier ein bzw. sucht danach:

@jupiter-rowland@publish.ministryofinternet.eu

Sollte das scheitern, probiert diese Adresse:

https://publish.ministryofinternet.eu/jupiter-rowland/

Damit könnt ihr meine Blogeinträge lesen.

Schön und gut, aber können wir dann auch irgendwie mit dir kommunizieren?

Dafür folgt ihr mir von eurem selben Konto aus auf Hubzilla:

jupiter_rowland@hub.netzgemeinde.eu bzw. https://hub.netzgemeinde.eu/channel/jupiter_rowland

Es sollte euch hoffentlich nicht zu sehr irritieren, daß ich da fast nur auf Englisch schreibe.

Andere Kontaktmöglichkeiten zu mir

Außer in-world in OpenSim – wenn ihr Glück habt und/oder wißt, wo ihr mich findet – könnt ihr mich auf OpenSimWorld erreichen, wenn ihr da ein Konto habt. Hier ist mein Profil.

#Interna

Selbstportrait vorm Hafen von Bahro

Dieses Blog existierte bis vor kurzem noch unter Plume, aber der Hoster hat seine Plume-Instanz abgeschaltet, weil die Software seit Ewigkeiten nicht mehr weiterentwickelt wird, teils schwerwiegende Fehler hat, die niemand behebt – die Hauptentwickler haben beide keine Zeit mehr fürs Projekt –, und auch sonst einiges an Problemen macht. Also habe ich das Blog neu aufgezogen, jetzt auf dem ausgereifteren WriteFreely und mit ein paar Verbesserungen.

Ich möchte hier gern in loser Folge über virtuelle Welten schreiben, insbesondere über diejenigen, die auf dem OpenSimulator – kurz OpenSim – basieren. Zunächst ist dabei mein Anliegen, diese für Einsteiger zu erklären. Besonders für Fortgeschrittene wird es Vorstellungen von Sims etc. geben, aber auch Kolumnen. Und auch für Leute, die aus Second Life nach OpenSim umsteigen und sich mit den Unterschieden und Besonderheiten herumschlagen müssen, soll das Blog eine Hilfe sein.

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