LibreOffice ist und bleibt gut
In letzter Zeit habe ich mich viel mit ablenkungsfreien Editoren oder Textverarbeitungsprogrammen beschäftigt. Beispiele für derartige Programme wären etwa der „FocusWriter“ oder der Markdown-Editor „Ghostwriter“ aus dem KDE-Umfeld. Doch während ich mich mit diesen Anwendungen beschäftigt habe, ist mir aufgefallen, dass ich mich selbst durch die Funktionsweise, die ich ja erkunden wollte, ablenken lassen habe.
Diesen Text schreibe ich wieder in LibreOffice Writer, ja, hier gibt es zwar eine Vielzahl an Knöpfen mehr, die Frage, ob man diese braucht, stellt sich weiterhin. Aber: LibreOffice stellt für mich eine sehr vertraute Schreibumgebung dar, und gerade diese Vertrautheit hilft dabei, sich konzentrieren zu können. Jede Software braucht eine gewisse Eingewöhnungszeit, jede Software möchte anfangs erkundet werden, doch wenn man diesen Prozess einmal hinter sich hat, ist es besonders leicht, einfach daran kleben zu bleiben.
LibreOffice ist für mich zu einem universalen Werkzeug geworden: Ich schreibe hier gerne Texte, bin für Präsentationen darauf angewiesen und nutze auch LibreOffice Draw für das Bearbeiten und Ergänzen von PDF-Dateien. LibreOffice ist eine richtige Büro-Suite und am Ende des Tages so vollständig, dass kaum Wünsche ausbleiben. Bevor ich GNU/Linux genutzt habe, habe ich Windows-bedingt auch Word benutzt, damit haben wir schon in der Grundschule einfache Dokumente verfasst, in der weiterführenden Schule ging es dann in dieser Richtung weiter. Doch als ich mich mit GNU/Linux auseinandergesetzt habe, viel mir der Übergang zu LibreOffice wirklich nicht schwer. Das ist eigentlich erstaunlich, gerade, wenn man die unterschiedliche Menüführung der einzelnen Büro-Suiten bedenkt.
Mittlerweile habe ich die standardmäßige Menüführung von LibreOffice derartige verinnerlicht, dass ich andere Anwendungen zu gern damit vergleiche. Word scheint mir mit seinen Registerkarten wahnsinnig umständlich. Hier mal ein Beispiel: Ich habe meinen Eltern ihr LibreOffice mit der Registerkarten-Ansicht konfiguriert, um ihnen den Einstieg ein bisschen zu erleichtern. Als ich dann aber gefragt wurde, wie man Sache XY umsetzt, habe ich mich schlicht und ergreifend selbst nicht reingefunden und schnell auf die Standardansicht zurückgestellt.
Mittlerweile bin ich so sehr an diese Ansicht gewöhnt, dass sie mich nicht mehr wirklich ablenkt. Mittlerweile weiß ich, wo die Funktionen sind, die ich tatsächliche brauche und welche ich dann doch ignorieren kann, sollte, aber nicht unbedingt muss. Libreoffice ist eben eine Textverarbeitungssoftware, und das ist auch kein Problem.
Dieser Text von Fabian Schaar ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.