StarTrekTagebuch, 33. Eintrag TNG S02F08 (A Matter of Honor) SpoilerAlert

SuvwI' may'vaD may'luch!

Und damit herzlich willkommen zu dieser sehr unterhaltsamen Folge, in der endlich die Klingonen einmal en détail beleuchtet werden können und ich ngup endlich ein paar Wissenslücken schließen kann.

Die Starfleet und ihre Verbündeten haben beschlossen, durch ein Offiziersaustauschprogramm mehr voneinander zu lernen. Unter anderem kommt dabei der Benzit Mendon an Bord.

Von der Enterprise soll Riker als erster Offizier auf dem klingonischen Schiff Pagh dienen (als erster Mensch überhaupt!). Als gewissenhafter Commander bereitet er sich natürlich auf diese geschichtsträchtige Aufgabe vor. Größtenteils indem er Unmengen an klingonischem Essen in sich hineinstopft, unter anderem Schlangenwürmer, Blutpastete und andere vorwiegend rohe und fleischlastige Speisen. Anscheinend ist ein Magen aus Stahl Grundvoraussetzung für den Dienst bei den Klingonen. Worf ist allerdings der Meinung, dass das nicht ganz genügt und gibt Riker zur Sicherheit noch einen Notfallsender, mit dem Rikers Position ermittelt und er schnell wieder an Bord gebeamt werden kann.

An Bord der Pagh wird Riker auch gleich seiner ersten Prüfung unterzogen. Als 1. Offizier hat er natürlich einen sehr hohen Rang inne und damit auch einige Klingonenkrieger unter sich, die, streitbar wie sie sind, nicht unbedingt damit warm werden, Befehle von einem Menschen entgegenzunehmen.

Dazu kommt, dass die chain of command bei Klingonen offenbar dadurch sichergestellt wird, dass man sich in der Hackordnung nach oben boxt und Offiziere, wenn Niedrigergestellte nicht mit den Befehlen einverstanden sind, einfach umgebracht werden (oder zumindest wird das versucht). Riker erlebt das direkt am eigenen Leib, als der 2. Offizier seine Loyalität infrage stellt. Daraufhin wird er sehr spektakulär von Riker vermöbelt, klingon style, und fügt sich ab da.

Auf der Enterprise wird inzwischen eine Beschädigung am Schiffrump entdeckt, verursacht von einer “subatomaren Bakterienform” (wie auch immer das funktionieren soll), die die Außenhülle auffrisst und aller viertel Stunde um das doppelte wächst. Diese ist offenbar von dem Klingonenschiff übergesprungen, die nichts davon zu wissen scheinen.

Dort hat Riker seine Feuerprobe bestanden und wird auch von dem Rest der Crew akzeptiert, die sehr von seiner “klingonischen Seite” angetan sind. Das geht so weit, dass sie ihm lebenden Gagh (diese Schlangenwürmer) servieren und die klingonischen Kriegerinnen ihm Avancen machen.

Und damit zum..

Speaking of: Klingonen (Kultur und Ehrenkodex)

Klingonen sind kriegerisch, soweit kann man so ziemlich alle Klingonen zusammenfassen, die mir bisher begegnet sind. Mit jeder Folge wird jedoch ein klein wenig mehr ihrer komplexen Kultur offenbart, die sehr viel komplexer ist, als ihr martialisches Aussehen und Verhalten schließen lässt.

Ich habe schon oft Vergleiche gezogen zu den Kroganern aus der Mass Effect-Reihe und auch die Klingonen stammen offenbar von einer lebensfeindlicheren Welt als der Erde, auf der die natürliche Selektion auch etwas härter zuschlägt. Auch in der Gesellschaft spielt Stärke eine große Rolle für gesellschaftliches Ansehen und Macht, dabei ist es aber nicht so, dass sich hochdekorierte Krieger:innen auf ihren Loorbeeren ausruhen können.

Sich eine Stellung zu erkämpfen ist eine, sich eine Stellung zu erkämpfen ist die eine, sie zu halten eine andere. Wer schwach wird, stirbt und überhaupt ist der Tod im Kampf aus klingonischer Sicht der einzig würdige.

Der 2. Offizier Klag erzählt von seinem Vater, der von Romulanern gefangen aber nicht getötet wurde, bis ihm schließlich die Flucht gelang. Damit hat er jedoch jegliche Ehre verloren und ist nun dazu “verdammt” auf dem Heimatplaneten auf einen natürlichen Tod zu warten.

Abgesehen von diesem strikten Ehrbegriff, scheint die klingonische Gesellschaft überraschend egalitär zu sein. Geschlecht, Wohlstand oder Abstammung spielen eine untergeordnete Rolle, solange man nur stark genug ist, sich seinen Platz zu erkämpfen.

Es wird zwar immer von einem klingonischen Imperium gesprochen, jedoch ist bisher unklar wodurch genau der Titel des Imperators bestimmt wird (ich tippe ja auf ein jährliches Battle Royal anstatt einer Erbmonarchie🤔)

Zurück zur Folge:

Auch die Klingonen haben die Beschädigung durch die Bakterien jetzt bemerkt und halten sie für eine heimtückische Waffe der Enterprise. Riker versucht sie vom Gegenteil zu überzeugen, doch der Captain beschließt, die Enterprise anzugreifen und verlangt von Riker seiner vorher beteuerte Loyalität unter Beweis zu stellen.

Riker gibt vor sich zu fügen und überreicht Captain Kargan sogar seinen Notfallsender. Außerdem empfiehlt er, erst auf einer Distanz von 40.000 km zu feuern (zufällig genau die Reichweite des Senders).Als die Enterprise das Signal bemerkt (die Pagh nähert sich wie üblich im Tarnmodus) wird sogleich Kargan (der für Riker gehalten wird) an Bord gebeamt.

Damit übernimmt Riker das Kommando als Captain der Pagh und fordert Picard auf, sich zu ergeben. Ein genialer Schachzug, da ihm (als Captain eines Klingonenschiffes) jedes andere Verhalten als Schwäche ausgelegt würde.

So können die Klingonen ihr Gesicht waren und das ganze als “Sieg” verbuchen, während der benzitische Austauschoffizier Mendon eine Methode gefunden hat, beide Schiffe von den Bakterien zu befreien.

Soweit ist alles friedlich ausgegangen. Nur Riker fängt sich noch eine Ordnungsschelle ein, als er Kargan wieder das Kommando übergibt, da dieser seine Autorität wieder herstellen muss.

Insgesamt eine ebenso unterhaltsame wie informative Folge mit einem grandiosen Jonathan Frakes. 🖖