StarTrekTagebuch, 24. Eintrag TNG S01F25 (Conspiracy): SpoilerAlert
Wie um mich für die letzten beiden Folgen, die sagen wir mal, hinter den Ansprüchen zurückgeblieben sind, kommt diesmal eine Folge die es echt in sich hat.
Die Enterprise ist auf dem Weg zum ozeanischen Planeten Pacifica um Urlaub zu machen, aber wie immer kommt eine wichtige Mission dazwischen (fragt sich, wann die ganzen Überstunden abgebaut werden).
Die Brückencrew (Picard schläft gerade) erhält einen Code 47, was offenbar bedeutet, dass die Übertragung nur für die Ohren des Captains bestimmt ist.
Ein sicherer Kanal wird in Picards Quartier aufgebaut auf dem Walker Keel, ein alter Freund Picards und ebenfalls Captain eines Schiffes, um eine geheime Unteredung bittet. Etwas gehe nicht mit rechten Dingen zu in der Starfleet. Mehr will er vorerst nicht sagen, aber er bittet Picard niemandem zu vertrauen.
Picard willigt schließlich ein und lässt die Enterprise Kurs nach Dytallix B setzen. Seine Crew setzt er nicht ins Bilde, sondern ordnet nur an, dass von dieser Kursänderung nichts im offiziellen Bericht vermerkt werden soll.
Allein beamt er auf den Planeten und trifft auf drei weitere Starfleet Kapitäne, darunter Keel und Cpt. Traila Scott (Mensch oder menschenähnlich) und Cpt. Rix (nicht menschlich), die ihn in Kenntnis setzen, doch nicht bevor sie sich, durch einige Fangfragen, versichert haben, das Picard auch wirklich Picard ist. Wie schon Admiral Quinn ein paar Folgen zuvor angedeutet hat, scheint eine geheimnisvolle Kraft, die im dunkeln operiert, Einfluss auf die Starfleet zu nehmen. Es gab eine Reihe von Todesfällen, die miteinander in Verbindung zu stehen scheinen, jedoch offiziell als Unfälle vermerkt wurden. Posten wurden neu besetzt und Stationen evakuiert, alles ohne ersichtlichen Grund.
Außerdem scheint diese Partei sehr an der Enterprise interessiert zu sein. Picard hält das alles zunächst für vage Vermutungen ohne Beweise, verspricht aber, das Treffen geheim zu halten und auf Verdächtiges zu achten.
Zurück auf der Enterprise beauftragt er Data, nach ungewöhnlichen Mustern den Datenbanken der Starfleet zu suchen. Kurz darauf berichtet Worf von einer Turbulenz in einem nahen Sektor, die sich bald als Wrack eines zerstörten Kreuzers herausstellt. Der USS Horatio, das Schiff von Keel (dam – dam – daaaaaaaam!)
Picard, nun ernsthaft besorgt, weiht Riker ein und auch Data konnte etwas herausfinden. Die Neubesetzungen in der letzten Zeit, scheinen sich auf die wichtigsten Sektoren der Föderation zu konzentrieren, sind direkt aus dem inneren Kreis des Flottenkommandos gekommen und deuten auf die Vorbereitung einer Invasion hin. Picard lässt sofort Kurs auf die Erde setzen.
Die Admiräle der Flotte, darunter auch Quinn und Commander Remmick, begrüßen ihn freundlich und laden ihn und Riker zum Abendessen ein.
Quinn meint, sich bei dieser Gelegenheit noch einmal die Enterprise anschauen zu wollen, was Picard als Gelegenheit für ein vertrauliches Gespräch deutet. Auf die Verschwörung angesprochen, wiegelt Quinn jedoch ab und meint Picard habe ihn falsch verstanden. Picard ist sich sicher, dass es sich bei ihm nicht um den richtigen Quinn handelt und bittet Riker ihn im Auge zu behalten, während er sich mit den Admirälen trifft.
Riker nun allein mit Quinn bemerkt eine Tasche in der sich, wie der Zuschauer vorher gesehen hat, eine Art Insekt oder Schalentier befindet.
Als Quinn Rikers Verdacht bemerkt, prügelt er auf einmal mit der Kraft eines wesentlich jüngeren Mannes auf ihn ein. Worf und Jordi kommen bald hinzu, doch erst Dr. Crusher, kann Quinn mit ihrem Phaser außer Gefecht setzen.
Als Quinn daraufhin in der Krankenstation untersucht wird, entdecken sie eine Kreatur, wie die aus der Tasche, die sich an seiner Wirbelsäule direkt unter dem Hirnstamm festgesetzt hat und ihn offenbar nicht nur kontrolliert, sondern übermenschlich stark macht.
Von außen fällt dieser Parasit nur durch einen kleinen Stachel auf, der am Nacken aus der Haut ragt. Eine Auffälligkeit, vor der sie Picard sogleich warnt, der sich kurz vor dem Dinner mit den Admiralen befindet
Speaking of: Parasitäre Aliens
Parasitäre Organismen findet man auch auf der Erde, sowohl in Pflanzen, Pilzen oder Tieren. Parasitismus, bezeichnet allgemein den Resourcengewinn eines Lebewesens (Parasit) direkt über den Organismus eines anderen Lebewesens (Wirt).
Der Unterschied zu Symbiose besteht darin, dass nur der Parasit daraus Gewinn zieht und dem Wirt schadet, ihn aber meist nicht (sofort) tötet (wie in einem üblichen Jäger-Beute-Verhältnis). Weit verbreitete Parasiten sind z.B. Mücken oder Misteln, aber auch extreme Beispiele wie der Leucochloridium paradoxum, der sich in den Fühlern von Schnecken festsetzt und ihre Bewegungen kontrolliert, was schon mehr den Parasiten in dieser Folge ähnelt.
Parasiten sind durch ihre meist schädliche und subtile Natur kulturell negativ besetzt (im Gegensatz zu einem “edlen Jäger” wie dem Löwen) und stehen in verschiedenen Motiven für das niederträchtige Böse.
Parasitäre Aliens sind so auch ein in der Science Fiction ein gern verwendeter Topos, meist um einen starken Bösewicht zu konstruieren, der in einer extrem furcht- und ekeleregenden Weise operiert. So z.B. in den Alien-Filmen, als prominentestes Beispiel. Dort werden die Körper von Menschen nur als “Brutbehältnisse” benutzt (ähnlich dem Verhalten von Schlupfwespen) während in der aktuellen Folge die Parasiten die Körper ihrer auch Opfer kontrollieren und offenbar gleichzeitig ihre Ressourcen anzapfen. Außerdem scheint es sich dabei um äußerst intellgente Wesen zu handeln, die sehr subtil vorgehen, statt nur ihren niederen Instinkten zu folgen.
Zurück zur Folge:
Picard ist nun bei Tisch, bekommt aber statt “normalem” Essen, lebende Larven vorgesetzt – offenbar eine beliebte Speise des Parasiten und auch Cpt. Scott taucht auf, womit klar wird, dass auch sie befallen wurde.
Schließlich taucht auch Riker auf, der offenbar auch kontrolliert wird und auch den Stachel am Nacken trägt. Die Lage scheint aussichtslos für Picard, als Riker plötzlich anfängt, auf die anderen Admiräle zu feuern.
Das Überachungsmoment nutzend, schalten sie die Admiräle nacheinander aus, den letzten, der fliehen wollte auf dem Gang draußen. Der Parasit krabbelt daraufhin aus dem Mund seines Opfers auf einem Raum zu, in dem Picard und Riker auf Rimmick treffen, der den Parasiten über den Mund aufnimmt und auch sonst auf besondere Art und Weise befallen scheint.
Sein Hals wölbt sich als er spricht, als ob gleich mehrere dieser Wesen in seinem Körper leben. Bevor er jedoch angreifen kann kreuzen Picard und Riker die Strahlen (hehe) und lassen, in bester Splatter-Manier, Rimmicks Kopf explodieren.
Darufhin bricht offenbar ein Muttertier der Parasiten (auf das Ridley Scott stolz gewesen wäre) aus dem Brustkorb Rimmicks, wird aber auch sofort von Picard un Riker pulverisiert.
Die anderen scheinen sich, von den Parasiten befreit, schnell zu erholen. Die Folge endet mit einem Cliffhanger, bei dem Data berichtet, das der Parasiten-Rimmick kurz zuvor eine Warnung in einen unbekannten Sektor geschickt habe, eine Warnung vor der Menschheit... 🖖
Ich muss bei dieser Folge ein ehrliches Lob an die Special-Effekts-Leute aussprechen. Ich bin immer ein großer Fan von Stop-Motion und handgemachten Effekten gewesen und auch wenn sie heute antiquiert erscheinen, sind sie doch meist mit viel Liebe gemacht und bieten einen sehr besonderen Reiz.