StarTrekTagebuch, 15. Eintrag TNG S01F16 (Too short a Season): SpoilerAlert
In dieser Folge ist die Enterprise auf dem Weg nach Mordan IV um über die Befreiung von Geiseln zu verhandeln. Allerdings hat der (wieder sehr menschenähnliche) Gouverneur verlangt, dass nicht ein Crewmitglied der Enterprise die Verhandlungen führt. Stattdessen soll das ein gewisser Admiral Mark Jameson übernehmen, welcher schon 40 Jahre zuvor den Frieden nach dem Bürgerkrieg auf dem Planeten aushandelte.
Der Admiral ist mittlerweile 85 (zuzmindest ist er so geschminkt, dass ich die ganze Zeit an den Bad Grandpa von Jackass denken musste) und sichtbar fußlahm, zumindest zu Beginn der Folge. Denn das ändert sich rasch, der Admiral scheint immer jünger zu werden und erholt sich sogar von einer, laut Dr. Crusher, unheilbaren Krankheit. Es stellt sich heraus, dass er ein Verjüngungsmittel von einer anderen Spezies erhalten hat, denen er auch bei Verhandlungen half. Nach dem Motto, viel hilft viel, hat er auch gleich die doppelte Dosis geschluckt um bald wieder wie ein junger Mann auszusehen. Aber warum das alles? Er will ja nur Verhandlungen führen und keinen Marathon laufen.
Kurz vor der Ankunft bei Mordan IV eröffnet der Admiral Picard, dass es dort vor 40 Jahren dort, nicht ganz nach Protokoll gelaufen sind. Der jetzige Gouverneur hatte damals (und auch diesmal) selbst Geiseln genommen und Waffen von der Starfleet verlangt, um den Tod seines Vaters zu rächen. Da die Prime Directive das eigentlich verbietet, Admiral Jameson aber natürlich auch die Geiseln retten wollte, bechloss er kurzerhand, die Waffen nicht nur an den Gouverneur auszuhändigen, sondern auch an seine Feinde, was, surprise, surprise zu fast 40 Jahren Bürgerkrieg führte.
Komischerweise fiel, keinem bei der Star Fleet auf, dass trotz anderslautendem Bericht, etliche Ladungen an Waffen fehlten. Ich meine, wird das nicht geprüft?
Speaking of: Organisation und Befehlskette in der Starfleet
Soweit ich es bisher mitbekommen habe, ist die Starfleet, sowohl der militärische, als auch diplomatische oder auch humanitäre Arm der UFP. Ich geh mal davon aus, dass die UFP mehr oder minder demokratisch, föderalistisch, evtl. sogar anarchistisch organisiert ist und die Starfleet, so etwas wie eine föderalistische Parlaments-“Armee” ist, die allerdings, wie eine normale Armee, realtiv hierarchisch funktioniert.
Der oberste bisher aufgetauchte Rang ist der eines Admirals, den man an einem fancy goldenem Revers an seiner Uniform erkennt. Was ich mich bei der Folge mehrmals gefragt habe, was zählt bei der Starfleet mehr? Der Befehl eines Ranghöheren oder die Prime Directive bzw. andere Gesetze der UFP.
Ich meine, wenn Picard jetzt plötzlich auf die Idee kommt, die Enterprise an die Ferengi zu verschachern, müsste ihn Riker doch sofort seines Amtes entheben dürfen, oder?
Umso mehr wunderte es mich, dass Picard Admiral Jameson, nachdem er von seiner Lüge erfahren hat, nicht sofort unter Arrest stellte, sondern alles für sich behielt und sogar noch zuließ, dass er weiterhin die Mission leitet. Naja.
Zurück zur Folge: Nachdem eine sneaky Rettungsmission des Away-Teams mit Jameson fehlschlägt, bleibt Jameson nichts anderes übrig als sich selbst zum Austausch für die Geiseln zu bieten. Da sein Körper aber mit dem raschen Verjüngungsprozess nicht zurecht kommt, ist er schon fasst krepiert, als der Gouverneur endlich einsieht, dass es erstens der echte Jameson ist und er wohl nichts mehr von einer Rache an einem so-gut-wie Toten hat.
Jameson stirbt schließlich, der Gouverneur lässt die Geiseln frei und stimmt zu, Jameson auf dem Planeten bestatten zu lassen.🖖