StarTrekTagebuch, 14. Eintrag TNG S01F15 (11001001): SpoilerAlert

Heute wird es etwas IT-lastiger (was mir sehr gefällt).

Die Enterprise ist für eine Wartung ihrer Systeme an die Starbase 74 angedockt. Btw. muss ich in dieser Folge mal die Effekte loben, die für die Zeit echt noch Klasse aussehen. Oder wurde da später nochmal nachbearbeitet?

Wie auch immer, für nämliche Wartung sind zwei Exemplare einer neuen Spezies zuständig, den Bynars (für die diesmal sogar Kostüme drin waren). Diese Spezies sind sowas wie geborene Informatiker*innen, da sie im Laufe ihrer Evolution immer mehr mit ihren Computern verschmolzen sind und sich direkt in Binärcode verständigen können.

Als erstes wird gleich mal das offensichtlich massiv verbugte Holodeck gepatched und prompt von Riker getestet, der sich eine alte Jazz-Bar mit Band erschafft, inklusive passendem Publikum in Form einer verführerischen Lady, welche ihm fasst schon zu real vorkommt.

Da frag ich mich doch direkt, für welche anderen Arten der Erwachsenenunterhaltung das Holodeck sonst noch genutzt wird.😅 Riker packt auch direkt seine massive Tröte aus...

..ich mein natürlich seine Posaune, ihr Ferkel! Und er schmettert mit der Band ein bisschen Smooth-Jazz. Bald kommt auch noch Picard hinzu, ebenfalls verblüfft von der Anpassungsfähigkeit des Holograms.

Data nutzt unterdessen die Zeit um sich, mit La Forges-Unterstützung, der Malerei zu widmen (was mich in meiner Annahme bestätigt, dass es sich bei ihm um eine AGI handelt), als plötzlich Ungereimtheiten mit der Bordtechnik auftreten. Der Computer scheint Probleme zu haben, ein Kraftfeld um Antimaterie aufrecht zu erhalten (warum auch immer man die an Bord haben muss?). Falls es kolabiert, droht eine Vernichtung apokalyptischen Ausmaßes für die Enterprise und alles drumherum. Daraufhin evakuiert Data (in Vertretung für Picard) das Schiff und schickt es per Autopilot in einen unbewohnten Fleck des Universums. Sind Picard und Riker noch an Bord? Was haben die Bynars damit zu tun? Werden wir uns für immer von der Enterprise verabschieden müssen?

Auch wenn es mich juckt etwas zu den Bynars oder die IT bei Star Trek zu schreiben, will ich diesmal lieber einen Blick auf das wohl ikonischste Raumschiff in der Geschichte der Science Fiction zu werfen:

Speaking of: Die Enterprise

Ein Grund warum ich nicht schon früher mit Star Trek angefangen habe, war, dass mich das Design der Enterprise einfach nicht sehr angesprochen hat. Diese fliegende Untertasse, an die irgendwie noch Schubdüsen rangebimmelt wurden, war für mich, als Kind und Teenager, einfach nicht “cool” genug. Ich war eher der Typ für stromlinienformige Raumschiffe (was im Weltall natürlich wenig Sinn macht). Mittlerweile kann ich aber mit dem Design gut leben.

Genug von mir persönlich, zur Enterprise: Ich hatte bisher nur selten sowas wie eine Größenreferenz zum gesamten Schiff, nehme aber mal durch die vielen Decks und durch die Tatsache, dass sie in einer früheren Folge die Bevölkerung einer ganzen Kolonie transportierte, schon gut und gerne Platz für mindestens 500-1000 Personen hat.

Auch wurde ein paar mal erwähnt, dass sich durchaus auch die Familien der Crewmitglieder mit an Bord befinden, bzw. mitunter permanent auf der Enterprise wohnen, womit also z.B. die Mitnahme von Wesley keine Ausnahme darstellt. Insofern muss die Enterprise nicht nur die einfache Unterbringung ihrer Passagiere gewährleisten, sondern ihnen mit Einrichtungen für Bildung, Unterhaltung und sonst auch alles für dne täglichen Bedarf bieten. Da frag ich mich direkt, ob das als Mitarbeiter-Bonus für die Crewmitglieder mit drin ist oder wer sonst für die Unterbringung aufkommt oder wie die Enterprise überhaupt finanziert wird?

Vielleicht spielt sowas, bzw. Geld generell, in der Zukunft auch gar keine Rolle mehr (zumindest war bisher von keiner Währung die Rede). Aber das ist bestimmt ein Thema für eine andere Folge.

Vom “zivilen” Teil des Schiffes sieht man jedenfalls in der Serie nicht viel, da es natürlich eher um die offizielle Crew geht. Nach meinen Schätzungen müsste diese, neben der “Brückencrew”, aus noch mindestens 30-40 weiteren Mitgliedern bestehen.Mehr bekommt man zumindets nicht zu sehen. Von denen sind wahrscheinlich ein Großteil Ingenieurinnen, Sicherheitsleute und natürlich Wissenschaftlerinnen aller Couleur, um neu entdecktes Leben zu erforschen.

Damit kommen wir auch schon zum Hauptziel der Enterprise: “its continueing mission to seek out new life and new civilizations, to boldly go where no one has gone before”, denn sie ist in erster Linie ein Forschungsschiff. Wobei sie natürlich in der Vergangenheit auch oft auf diplomatische Missionen geschickt wurde und mit ihrer Bewaffnung durchaus auch eine Konfrontation mit einer feindseligen Spezies für sich entscheiden kann. Technisch gesehen wird auch in dieser Folge angedeutet, dass es sich bei der Enterprise nicht um ein Schiff von der Stange handelt, sondern um einen relativ fortschrittlichen Prototypen (ähnlich wie der Millennium Falcon aus Star Wars oder die Normandy aus Mass Effect). Sie kann (ohne die Hilfe von Travellern) bis Warp 10 beschleunigen, über ziemlich weite Strecken beamen und läuft anscheinend mit dem leistungsfähigsten Schiffscomputer, den die Starfleet zu bieten hat.

Zurück zur Folge:

Jener Schiffscomputer, der nach dem Update durch die Bynars, verrückt gespielt hat, kann sich, nachdem er von Data ins unbewohnte All geschickt wurde, wieder fangen und stabilisiert die Antimaterie.

Riker und Picard, die als einzige Crewmitglieder noch an Bord sind, bemerken erst jetzt was passiert ist und dass sich die Enterprise auf Kurs zum Heimatplaneten der Bynars befindet, die auch noch an Bord sind.

Wie herausstellt haben die Bynars tatsächlich die Enterprise entführt, aber nicht in böser Absicht, sondern, weil ihr Planet von einer Supernova bedroht wird. Die ist offenbar weit genug weg, um keine Bedrohung für das biologische Leben zu sein. Allerdings wird durch den EMP der Hauptrechner des Planeten gegrillt und sie brauchen die Enterprise als Backup für die Daten, ohne die die Bynars, weil sie so verwoben mit dem Computer sind, nicht überleben können.

So geht nochmal alles gut, Riker und Picard schaffen es, das voher aufgespielte Backup wieder an den Planeten zu übertragen, aber Picard fragt sich zurecht, warum die Bynars nicht einfach ehrlich gefragt haben? Denn eigentlich ist die Starfleet und damit die Enterprise ja sogar verpflichtet Spezies in Not zu helfen. Riker merkt an, dass die Bynars in ihrer dualen Denkweise nur die Extreme gesehen haben: Vernichtung ihrer Spezies oder die Habhaftwerdung der Enterprise um jeden Preis. 🖖